Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erwartet von der Corona-Warn-App des Bundes einen positiven Effekt im Kampf gegen das Virus.
«Die App ist ein neuer wichtiger Baustein, um die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu halten», sagte Huml am Dienstag in München. Die App helfe, Infektionsketten zu durchbrechen. Sobald sich ein Nutzer als infiziert melde, schlage die App Alarm und benachrichtige alle seine aufgezeichneten Kontakte, erläuterte die Ministerin. «Ich hoffe, dass möglichst viele Menschen in Bayern die App herunterladen werden. Die Nutzung ist freiwillig, und je mehr dabei mitmachen, desto effektiver wird sie uns alle schützen.»
Die App funktioniere ohne Anmeldung und lasse keine Rückschlüsse auf die Nutzer zu, sie speichere zudem weder Namen noch Telefonnummern oder Standorte. «Niemand muss sich Sorgen um seine Privatsphäre machen, aber alle profitieren vom zusätzlichen Schutz, der mit jedem Nutzer stärker wird», sagte Huml mit Blick auf die Datenschutzdebatte, die die Entwicklung der App begleitet hatte. Die anonymisierten Daten würden lediglich dezentral auf dem eigenen Smartphone gespeichert und nach zwei Wochen gelöscht. Behörden und Betreiber der App hätten keinen Zugriff auf die Nutzerdaten.
Die lange geplante staatliche Warn-App wird am Dienstag in Berlin vorgestellt. Die App kann messen, ob sich Handynutzer über eine längere Zeit näher als etwa zwei Meter gekommen sind. Ist ein Nutzer positiv getestet worden und hat dies in der App geteilt, meldet sie anderen Anwendern, dass sie sich in der Nähe eines Infizierten aufgehalten haben.
dpa