Laut Anklage fanden Ermittler im vergangenen Juli in den Räumen und auf dem Gelände einer Werkstatt in Regensburg sowie in den Privaträumen des Werkstattinhabers in Bruck (Oberpfalz) mehr als 300 Kilogramm Amphetamin. Der Werkstattinhaber und Vater des 31-jährigen Angeklagten ist demnach auf der Flucht.
Beim Prozessauftakt las der Verteidiger des 52-Jährigen eine Erklärung seines Mandanten vor. Darin schilderte der Mann, dass er den Werkstattinhaber Anfang 2023 bei der Reparatur seines Autos kennengelernt habe. Er habe dem Angeklagten von seinen Geschäften erzählt und wollte demnach, dass der 52-Jährige ihn dabei unterstützt. Der Angeklagte sei neugierig gewesen und habe selbst Captagon konsumiert.
Er räumte ein, dass er dem Inhaber geholfen habe, Werkzeug für die Drogen in der Werkstatt unterzubringen und Streckmittel besorgt habe. Kurz vor der Festnahme des 52-Jährigen sollten demnach neue Tabletten produziert werden. In der Erklärung betonte er, dass es die Drogengeschäfte des Inhabers gewesen seien. Er habe gehofft, dass er profitieren und seinen regelmäßigen Captagon-Konsum finanzieren könne.
Das Bundeskriminalamt (BKA) und die Staatsanwaltschaft Ellwangen sprachen nach dem Fund damals vom größten bisher bekannten Drogenlabor für Captagon in Deutschland. Nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft wurde inzwischen ein noch größeres entdeckt.
Ein Urteil könnte in dem Fall Mitte März ergehen. Verhandelt wird vor dem Landgericht Ellwangen, weil einer der Angeklagten dort bis zu seiner Verhaftung wohnte.
dpa / MB
Die Bilder wurden im Juli 2023 vom Bundeskriminalamt veröffentlicht.