So, 12.12.2021 , 15:08 Uhr

Bunkerladies schaffen ein Unentschieden gegen Spitzenreiter

Der ESV 1927 Regensburg hat seinem Zweitliga-Märchenbuch ein weiteres Kapitel hinzugefügt: Ohne vier Leistungsträgerinnen rangen die Bunkerladies dem Spitzenreiter VfL Waiblingen Tigers nach einer gleichermaßen kämpferisch wie spielerisch starken Leistung ein 26:26 (16:15)-Unentschieden ab. Mit dem Punkt bleibt der einzige bayerische Bundesligist weiter in der erweiterten Spitzengruppe und ist dem Klassenerhalt wieder ein Stückchen näher gekommen.

Pressemitteilung im Wortlaut

„Das Beste aus der schwierigen Situation machen“ hatten sich die Bunkerladies vor dem Anpfiff des Kräftemessens mit dem VfL Waiblingen Tigers vorgenommen, denn die Vorzeichen waren alles andere als gut: Neben den langzeitverletzten Sophia Peter und Anika Bissel fehlten mit Kreisläuferin Julia Drachsler und Rückraumwerferin Nicole Lederer krankheitsbedingt zwei weitere Leistungsträgerinnen. Dazu hatten weitere Spielerinnen unter der Woche nicht trainieren können und somit war die Favoritenlage noch klarer in Richtung des Spitzenreiters aus Baden-Württemberg gelagert. Der kam nicht nur mit der Empfehlung von Auswärtssiegen bei den Titelkandidaten Göppingen und Berlin, sondern auch mit einem Erfolg im DHB-Pokal gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen angereist.

Die Bunkerladies hatten aber allen Unkrenrufen zum Trotz ihre Krallen ausgefahren und wollten die Einschätzung der Waiblinger Zeitung widerlegen, die vermutet hatte, dass es die Tiger-Girls in Regensburg leichter haben würden als in der Vorwoche beim 34:30-Sieg des VfL gegen Bundesligaabsteiger Ketsch. Der Ball lief deutlich besser als im letzten Heimspiel gegen Solingen: Besonders entschlossen präsentierte sich in der Anfangsphase Halblinks Amelie Bayerl, die mit ihren Toren gleich für ein gutes Gefühl bei ihren Farben sorgte. Gestützt auf die glänzende Angriffsleistung lag der ESV in der ersten Hälfte leicht in Front, obwohl die neu formierte Deckung verständlicherweise so ihre Probleme mit den individuell sehr starken Waiblingerinnen hatte. Ohne die „Twin Towers“ Drachsler und Lederer im Innenblock kassierten die Oberpfälzerinnen einige Schlagwurftore. Mit der 16:15-Pausenführung konnten die Gastgeberinnen jedoch hervorragend leben und der Glaube, dass heute hier etwas möglich war, wuchs.

Nach dem Seitenwechsel hatte sich die ESV-Deckung besser auf die Tigers-Würfe eingestellt und verzeichnete einige Blocks. Einzig VfL-Goalgetterin Vanessa Nagler (10/2 Tore) konnte sich immer wieder in Szene setzen. Einige Unterzahlsituationen Regensburgs führten dann dazu, dass Waiblingen in der 45. Minute beim 21:23 erstmalig mit zwei Treffern in Front lag. Angetrieben  von den lautstarken Fans – obwohl nur 25 Prozent der Kapazität genutzt werden durften – kämpften sich die Bunkerladies zurück in die Partie. Highlights dabei waren die Tore von Linksaußen Johanna Brennauer kurz vor dem Zeitspiel und die Anspiele und Verwertungen auf und von Kreisläuferin Sara Mustafic. Die ESV-Spielerinnen ließen sich auch nicht vom Wurfpech – gleich zwei Strafwürfe landeten in der Crunchtime am Pfosten – nicht ins Bockshorn jagen und kämpften wie die Löwinnen. Selbst eine Unterzahlsituation zwei Minuten vor dem Ende und den 25:26-Endstand konnte Regensburg nicht aufhalten. Sara Mustafic, Spielerin des Abends in einem tollen ESV-Team, fing erneut artistisch ein Anspiel von Franzi Peter und verwandelte sicher zum 26:26-Ausgleich. Das sollte auch der Endstand bleiben, da VfL-Linksaußen Rabea Pollakowski nur den Pfosten traf und auch der letzte Regensburger Wurf das Ziel verfehlte. Der Rest war kollektiver ESV-Jubel über die Sensation und Standing Ovations von der Tribüne. Die Bunkerladies mit dem Löwenherzen hatten den Tiger-Girls ein leistungsgerechtes Remis abgetrotzt. Coach Csaba Szücs zog den Hut vor seinem Team: „Das war heute eine grandiose Vorstellung der Mannschaft. Ich bin sehr stolz auf die Mädels.“ Der Trainer hob besonders die leidenschaftliche Verteidigung hervor: Die Abwehr hatte dem Klassenprimus in den finalen 15 Minuten der Partie nur drei Tore zugestanden. Der ESV 1927 Regensburg fügte seinem Zweitliga-Märchenbuch das bislang größte Kapitel zu und möchte in der kommenden Woche das perfekte Handballjahr 2021 mit einer weiteren guten Leistung gegen Mitaufsteiger Aldekerk abschließen.

 

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