So, 23.01.2022 , 16:15 Uhr

Bunkerladies chancenlos in Berlin

Wenig überraschend endete die spektakuläre Auswärtsserie des ESV 1927 Regensburg von 13:1 Punkten am Samstagabend bei den Füchsen Berlin: Die stark ersatzgeschwächten Bunkerladies mussten sich dem Aufstiegskandidaten mit 22:33 (9:19) geschlagen geben.

Offizielle Pressemitteilung

Eine alte Sportlerweisheit besagt, dass je länger eine Serie dauert, desto näher sie ihrem Ende ist. Zweitliga-Neuling ESV 1927 hatte seine Mitte Oktober beim Punktgewinn in Nürtingen gestartet und danach in Bremen, Leipzig, Wuppertal, Heide, Aldekerk und zuletzt in Mainz gewonnen. Dass die Fortsetzung der schon fast unheimlich anmutenden Erfolgsserie in fremden Hallen in der Bundeshauptstadt extrem schwierig werden würde, hatte mehrere Gründe: Zum einen gehören die von den Ex-Nationalspielerinnen Susann und Nina Müller gecoachten Spreefüxxe, die in der abgelaufenen Runde in den Relegationsspielen nur um ein Tor um Bundesligaaufstieg gescheitert waren, auch heuer zu den Aufstiegskandidaten. Dazu konnte ESV-Trainer Csaba Szücs nur ein Rumpfaufgebot aufbieten: Neben den Langzeitverletzten Sophia Peter und Anika Bissel fehlten mit Rechtsaußen Nicole Schiegerl, Kreisläuferin Julia Drachsler und Torhüterin Natalia Krupa drei Leistungsträgerinnen im Aufgebot. Letztere hatten im Hinspiel Anfang September (22:25) dafür gesorgt, dass der ESV lange an der Sensation geschnuppert hatte.

Trotz insgesamt acht fehlender Spielerinnen startete der ESV sehr gut in die Partie und führte nach acht Minuten mit 5:3. Die erst 18-jährige Nachwuchskeeperin Norá Mestyán konnte sich in der Anfangsphase ein paar Mal auszeichnen und schlug sich insgesamt sehr achtbar. Das galt zunächst auch für die gesamten Bunkerladies, die nach kurzem Führungswechsel zuvor und einem von Johanna Brennauer verwandelten Siebenmeter zum 7:7 ausgleichen konnten. Die ehemalige Weltklasselinkshänderin Susann Müller hatte genug gesehen und bat ihr Team nach 14:40 Minuten zur Auszeit. Die Umstellungen und Wechsel der Trainerin sollten sich direkt auszahlen. Der ESV verlor nach der Unterbrechung seine Linie: Die starke Füchse-Deckung wurde fortan zu selten in Bewegung gebracht. Lücken auf den Halbpositionen wurden übersehen und die Rückraumspielerinnen arbeiteten sich am Mittelblock des Heimteams auf. Fehlwürfe und Ballverluste führten dazu, dass Regensburg immer seltener in die Verteidigungsformation kam. Berlin machte mit immer frischen Kräften auf beiden Seiten des Feldes pausenlos Druck und nutzte vor allem aus erster und zweiter Welle sich jede bietende Chance eiskalt aus. Die Konsequenz war eine 19:9-Führung der Spreefüxxe zur Pause.

ESV-Coach Csaba Szücs beruhigte beim Pausentee sein in den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs kopflos agierendes Team. Die Bunkerladies agierten nach Wiederanpfiff wieder mit viel Esprit und spielten sich viele sehr gute Möglichkeiten heraus. Die Verwertung war allerdings schwach, denn der ESV fand – wie schon im ersten Durchgang – seine Meisterin und scheiterte ein ums andere Mal an Maria Gladun. Die Keeperin verbuchte nach ihrer Einwechslung bärenstarke 22 Paraden und war die beste Spielerin der Partie. Ein Dreierpack von Johanna Brennauer und Amelie Bayerl brach den Bann, doch unmittelbar danach sorgten ein vergebener Siebenmeter und die Rote Karte gegen Franziska Peter nach einer unglücklichen Abwehraktion in der 42. Minute für die nächsten Genickschläge. Angetrieben von Anna Fuhrmann ließen sich die Bunkerladies jedoch nicht hängen uns gestalteten die Schlussviertelstunde ausgeglichen. In den letzten Minuten kam Torhüterin Alina Hecht aus der zweiten Mannschaft kam zu ihrer Zweitligapremiere und einigen Paraden. Endstand 33:22. „Gegen Berlin hätten wir auch in Bestbesetzung eine absolute Topleistung abrufen müssen, um eine Chance zu haben. Die ersten vier der Tabelle sind uns als Aufsteiger eben einfach noch in vielen Bereichen voraus“, sagte Trainer Csaba Szücs nach der Partie. „Wir haben heute gegen eine super Abwehr und Torhüterin viel zu viel verworfen und technische Fehler gehabt, aber die Mädels haben bis zum Ende gekämpft, das ist das Wichtigste.“ Die erste Niederlage nach fünf unbesiegten Spielen in Serie ist für die Bunkerladies kein Beinbruch: Das Team liegt weiter auf Platz fünf, darf sich nun über ein spielfreies Wochenende freuen und dann im nächsten Auswärtsspiel gegen Nord Harrislee am 4. Februar hoffentlich die ein oder andere Rückkehrerin im Kader begrüßen.

PM/LR

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