Eine schwangere Erdkröte ist in der Oberpfalz auf einem Ast aufgespießt worden. «Das habe ich in meinen 30 Jahren als Amphibienzaunbetreuerin noch nicht gesehen», sagte Monika Kerner vom Landesbund für Vogelschutz (LBV) am Donnerstag. Sie habe das Tier in Blaibach (Landkreis Cham) gefunden. Die Kröte sei in der Nacht zum Dienstag mit einem angespitzten Stock sichtbar neben einen Krötenzaun gesteckt worden.
Der Unbekannte habe die Kröte demonstrativ neben einen Eimer an dem Zaun gesteckt, teilte die Polizei mit. Als eine Streife kam, lebte die Kröte zwar noch. Sie musste dann aber von ihrem Leid erlöst werden. Die Polizei ermittelt nun wegen Tierquälerei und der Tötung geschützter Arten.
dpa
Tierquäler provoziert bei Blaibach mit einer grausamen Tat
Am gestrigen Morgen entdeckte die LBV-Amphibienzaunbetreuerin Monika Kerner am Schutzzaun bei Blaibach/Kreuzbach eine bei lebendigem Leibe aufgepfählte, noch zappelnde Erdkröte. Ein entsetzlicher Anblick. Zu dem grausamen Fund wurde die Polizeiinspektion Bad Kötzting gerufen, da es sich sowohl um Tierquälerei – Erdkröten sind Wirbeltiere -, als auch um einen Verstoß gegen das Tötungsverbot von geschützten Tierarten handelt Die LBV-Kreisgruppe Cham stellte deshalb Strafanzeige.
Diese grausame Tat folgt einer langen Reihe von Naturschutzdelikten im Landkreis Cham. Die verantwortliche Polizeiinspektion Bad Kötzting, die den Fall aufnahm, stellte bei der Ermittlung vor Ort auch ein Beweisstück sicher. LBV und Polizei bitten mögliche Zeugen um Mithilfe, um die Tat aufzuklären. Da es sich bei der Straße zwischen Blaibach und Bärndorf um eine gut frequentierte Straße handelt, kann eine Zufallsbeobachtung durchaus möglich sein. Meldungen bitte an die Polizeiinspektion Bad Kötzting unter 09941/943134. Der Zeitraum lässt sich relativ gut einschränken: Aufgrund der Biologie der Tiere und dem täglichen Absammeln muss es zwischen Dienstagabend (29.03.) und Mittwochmorgen (30.03.) 9 Uhr passiert sein.
Die Tat hat möglicherweise einen symbolischen Hintergrund, da man davon ausgehen kann, dass niemand in Erdkröten oder Amphibienschutzzäunen eine persönliche Bedrohung oder Einschränkung sieht. Das Aufspießen und Anbringen am Absammeleimer am Amphibienschutzzaun spricht eher für eine gewollte Provokation. Hier wurde mit voller Absicht ein Tier Qualen ausgesetzt, um vom Zaunbetreuer gefunden zu werden.
Ein bislang unbekannter Täter spießte eine schwangere weibliche Erdkröte auf einen Ast auf und steckte diesen demonstrativ neben einen Eimer am Krötenschutzzaun in Blaibach an der Staatsstraße CHA10. Bei Eintreffen der Streife lebte die Kröte noch, musste aber von ihrem Leid erlöst werden. Die Polizei ermittelt wegen Verstöße nach dem Tierschutzgesetz und dem Bundesnaturschutzgesetz. Feststellungen und Hinweise bzgl. des Täters bitte an die Polizeiinspektion Bad Kötzting unter 09941/94310.