Fr, 07.09.2018 , 10:11 Uhr

Bistum Regensburg: 2018 rund 250000 Euro an Missbrauchsopfer bezahlt

Das Bistum Regensburg hat aktuelle Zahlen zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen veröffentlicht. In den vergangenen neun Monaten wurden insgesamt 41 Anträge auf Anerkennung erlittener körperlicher Misshandlung anerkannt, insgesamt wurden im Jahr 2018 151 500 Euro an Opfer körperlicher Gewalt ausbezahlt dazu kommen noch 108 250 Euro  für Anerkennungsleistungen bei erlittenem sexuellen Missbrauch.

Die Mitteilung des Bistums:

Das Bistum Regensburg hat am 4. September auf seiner Homepage die aktualisierten Zahlen zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen und Fällen körperlicher Misshandlung veröffentlicht. Die letzte Aktualisierung war am 31. Dezember 2017 erfolgt.

In den 9 Monaten des aktuellen Berichtszeitraums wurden 41 Anträge auf Anerkennung erlittener körperlicher Misshandlung anerkannt. Die ausgezahlten Anerkennungsleistungen im Jahr 2018 umfassten 151.500 €.

Im selben Zeitraum wurden 14 Anträge auf Anerkennung erlittenen sexuellen Missbrauchs gestellt. Die im Jahr 2018 ausgezahlten Anerkennungsleistungen umfassten 108.250 €. Die Beschuldigten sind entweder verstorben oder die beschuldigte Straftat war verjährt oder führte bereits zu einer strafrechtlichen Verurteilung.

Die Straftat aus dem Jahr 2016 wurde von einem Mann begangen, der sich in betrügerischer Absicht als Priester ausgab und unter diesem Deckmantel ein Kind missbrauchte. Der Täter wurde im Februar 2018 zu einer Haftstrafe von 8,5 Jahren verurteilt.

Die Aktualisierung informiert auch über die Entscheidungen des Anerkennungsgremiums, das infolge des Domspatzen-Untersuchungsberichts von Rechtsanwalt Ulrich Weber eingesetzt wurde. Rechtsanwalt Weber informierte, dass 34 Anträge auf Anerkennung erlittenen sexuellen Missbrauchs (und ggf. auch körperlicher Gewalt) und 321 Anträge auf Anerkennung erlittener körperlicher Misshandlung positiv angenommen wurden. Die auf diese Anträge hin ausgezahlten Anerkennungsleistungen umfassten 3.221.500 €.

Das Bistum aktualisierte die Aufarbeitungszahlen in diesem Jahr bereits am 4. September, da am 25. September die sogenannte MHG-Studie veröffentlicht wird. Sie ist eine wissenschaftliche Untersuchung des Missbrauchsgeschehens in der katholischen Kirche in Deutschland zwischen den Jahren 1946 bis 2014. Die entsprechende Pressekonferenz findet  im Rahmen der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda statt. Das Bistum Regensburg wird im Anschluss zu einer diözesanen Pressekonferenz einladen.

Pressemitteilung/MF

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