Do, 21.04.2016 , 10:44 Uhr

Bioabfallsammlung auf den Wertstoffhöfen im Landkreis Regensburg

Der Landkreis Regensburg ergänzt ab Mai 2016 sein Sammelsystem um die Bioabfallsammlung auf Wertstoffhöfen. Organische Küchenabfälle können dann flächendeckend auf den 39 Wertstoffhöfen abgegeben werden. Die Eigenkompostierung ist weiterhin erlaubt. Bioabfälle haben in der Restmülltonne dann aber nichts mehr verloren. In einem Pressegespräch haben Landrätin Tanja Schweiger, der Leiter der Abfallwirtschaft, Andreas Hügel, und Richard Meindl von der Meindl Entsorgungsservice GmbH Auskünfte zu dieser Neuerung gegeben.

„Der Landkreis ist gesetzlich verpflichtet, sämtliche Bioabfälle aus den Haushalten getrennt zu erfassen. Bereits jetzt erreichen wir dank Eigenkompostierung und dem Sammeln von Grüngut auf unseren Wertstoffhöfen eine sehr hohe Bioabfallquote von 187 Kilogramm jährlich pro Einwohner. Der bayerische Durchschnitt liegt bei 81 Kilogramm. Das genügte dem Gesetzgeber aber nicht. Deswegen gehen wir jetzt einen Schritt weiter und ergänzen unser Sammelsystem. Um den Einstieg für unsere Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern, verteilen wir beim Aktionswochenende am 29. und 30. April auf allen 39 Wertstoffhöfen insgesamt 10.000 Startersets, bestehend aus einem Vorsortiergefäß für Bioabfälle, einer Rolle mit 26 Biobeuteln und einem Flyer. Ab dieser Woche können die Bürger ihren Biomüll abgeben“, erklärt Landrätin Tanja Schweiger beim Pressegespräch.

 

Suche nach der wirtschaftlichsten Entsorgungsvariante

Der Landkreis sei zwar gefordert, die gesetzlichen Vorgaben einer Getrenntfassung auch für Küchenabfälle umzusetzen, es sei aber kein bestimmtes Sammelsystem vorgegeben, insbesondere bestünde keine Pflicht zur Biotonne vor der Haustüre. Eine vom Landkreis 2013 in Auftrag gegebene Restmüllsortieranalyse hatte ergeben, dass der Anteil an natürlicher Organik – Küchenabfälle, verpackte Lebensmittel und Gartenabfälle – bei nur 12,6 kg jährlich pro Landkreisbewohner und damit deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt von 32,6 kg liegt. „Eine zusätzliche Biotonne hätte unsere gute Ökobilanz nur minimal gesteigert, so die Landrätin. Zudem hätte eine allgemeine (Pflicht-) Biotonne Kosten von fast 2,3 Millionen Euro pro Jahr verursacht, was für die Bürger eine deutliche Erhöhung der Müllgebühren um fast 73 Prozent bedeutet hätte. „Deswegen haben wir uns gegen die Biotonne vor Ort entschieden“, erläutert der Leiter der Abfallwirtschaft, Andreas Hügel, die Entscheidung des Umweltausschusses vom Mai 2015. Das neue Sammelsystem auf den Wertstoffhöfen kostet dem Landkreis rund 150 000 Euro pro Jahr. Für die Sammlung werden jährlich insgesamt. 120 Tonnen eingesetzt. Abhängig von der Einwohnerzahl werden die Wertstoffhöfe mit mindestens einem bzw. bis zu sechs 660 Liter-Behältern ausgestattet.

Wie funktioniert die Anlieferung?

„Die Behälter sind mit dem Hinweis „Bioabfall Landkreis Regensburg“ bedruckt und aus hygienischen Gründen mit einem Fußpedaldeckelöffner ausgestattet. Angeliefert werden kann in haushaltsüblichen Mengen in handelsüblichen Eimern oder speziellen Transportbehältnissen. Die Abfallwirtschaft empfiehlt für die Sammlung zuhause die Verwendung von kompostierbaren Biobeuteln. Diese werden bis auf weiteres auf den Wertstoffhöfen zur Verfügung gestellt“, so der Leiter der Abfallwirtschaft weiter.

„Die Leerung erfolgt einmal wöchentlich, auf den größeren Wertstoffhöfen Lappersdorf, Neutraubling und Regenstauf bei Bedarf auch zweimal. Die Abfuhr der Bioabfälle erledigen wir in einer Sammeltour. Die Bioabfälle kommen dann direkt zur Vergärungsanlage nach Mainburg“, erklärt Richard Meindl von der Meindl Entsorgungsservice GmbH. Aus den Bioabfällen des Landkreises Regensburg wird Energie. In einer modernen Vergärungsanlage entsteht aus den Bioabfällen Biogas, das zur Erzeugung von Strom bzw. Wärme genutzt wird.

Vorteile des neuen Sammelsystems für den Bürger

„Küchenabfälle getrennt am Wertstoffhof zu sammeln, ist nicht nur umweltbewusst, sondern entlastet die Haushaltskasse. Die getrennte Sammlung von Küchenabfällen hilft, das Restmüllvolumen zu verringern und eventuell auf eine kleinere Restmülltonne zu wechseln. So spart der Umstieg von der 120-Liter zur 80-Liter Restmülltonne beispielsweise 60 Euro jährlich.“ Änderungsanträge nimmt die örtliche Gemeindeverwaltung entgegen. (Gemeindekontakte abrufbar unter http://www.landkreis-regensburg.de/UnserLandkreis/Staedte,Maerkte,Gemeinden.aspx )

Information

Am 23. April wird an die Haushalte im Landkreis ein eigener neuer „Bio-Flyer“ mit den wesentlichen Details zur Sammlung verteilt. Der Flyer wird auch in den Webseiten „Abfallratgeber“ des Landkreises eingestellt, aber auch direkt an die Wertstoffhöfe zur Ausgabe durch das Personal an die Besucher verteilt sowie zusätzlich den Gemeinden zur Auslage in den Rathäusern zur Verfügung gestellt.

 Die Auftaktveranstaltung zur neuen Bioabfallsammlung findet am Freitag, 29, April, um 15 Uhr mit Landrätin Tanja Schweiger auf dem Wertstoffhof Lappersdorf statt. Im Rahmen des Aktionswochenendes (29./30.April) kann an den 39 Wertstoffhöfen auch angeliefert werden. Ab Freitagnachmittag werden auf allen Wertstoffhöfen Startersets kostenlos und einmalig verteilt (solange der Vorrat reicht). Auf den Wertstoffhöfen, die freitags geschlossen haben, erfolgt die Ausgabe samstags. Sollten nach dem Aktionswochenende noch Startersets übrig bleiben, gibt es diese auch noch an den folgenden Tagen (ebenfalls wieder solange der Vorrat reicht). Kompostierbare Biobeutel werden weiterhin auf den Wertstoffhöfen zur Verfügung gestellt.

Kontakt:

Bei weiteren Fragen steht die Abfallberatung des Landkreises Regensburg unter der Telefonnummer 0941/4009 404 (Karin Dächert) oder 0941/4009 348 (Helmut Niggel) gerne zur Verfügung. E-Mail: abfallwirtschaft@lra-regensburg.de

 Ausführliche Informationen zur Bioabfallsammlung gibt es auch im Internet unter http://www.landkreisregensburg.de/Landratsamt/Buergerservice/Abfallratgeber/Bioabfall%28Kuechenabfaelle%29.aspx

PM/LH

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