Ein in den 90er Jahren unter dem Spitznamen «Besenstielräuber» bekannt gewordener Mann hat laut Polizei versucht, den FC Bayern München um einen Millionenbetrag zu erpressen. Der 63-Jährige, der einst mit dem Einsatz eines Besenstiels Kriminalgeschichte schrieb, habe vom deutschen Fußball-Rekordmeister 1 Million Euro, 1,1 Millionen Schweizer Franken sowie Diamanten verlangt, teilte die Münchner Polizei am Dienstag mit. Sie bezifferte die Gesamtsumme auf drei Millionen Euro. Der Mann wurde am Montag auf einem Parkplatz im niederbayerischen Mainburg festgenommen.
Der «Besenstielräuber» hatte von 1992 bis 1998 insgesamt 16 Banken im Großraum München und im Oberland ausgeraubt, dabei Dutzende Geiseln genommen und die Türen mit einem Besenstiel versperrt. Insgesamt hatte er 4,7 Millionen Mark erbeutet. 1999 war der Mann zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. 2009 kam er auf Bewährung auf freien Fuß.
In der Faschingswoche sei bei dem Münchner Top-Club ein Schreiben mit der Geldforderung eingegangen. Die Drohungen seien aber abstrakt geblieben, sagte Kriminaldirektor Stefan Kastner am Dienstag. «Vielleicht kreist eine ferngesteuerte Drohne über den parkenden Autos vor dem Stadion», hieß es demnach etwa in einem Erpresserbrief. Es habe jedoch keinen Bezug zu konkreten Spielen des FC Bayern gegeben.
Die wegen der Erpressung eingeleiteten Ermittlungen hätten schnell einen Verdacht gegen den früheren Serienräuber ergeben. Nach seiner Festnahme habe der 63-Jährige die Tat gestanden, hieß es. Als Motiv für die Erpressung habe der Mann Geldsorgen angegeben.
dpa