Mi, 17.04.2024 , 11:59 Uhr

Berching: IG Metall-Mitglieder entscheiden über unbefristeten Streik bei Firma Schabmüller

Der Vorstand der IG Metall hat eine Urabstimmung beschlossen. Schon kommende Woche könnte der Streik beginnen. Der Grund: Das Unternehme verweigere einen Tarifvertrag.

Bei der Firma Schabmüller in Berching könnte es einen unbefristeten Streik geben. Die IG-Metall-Mitglieder entscheiden in einer Urabstimmung über die Durchführung eines unbefristeten Streiks. Grund dafür ist der Streit um einen Tarifvertrag. Am Dienstag hat der Vorstand der IG Metall in Frankfurt die Urabstimmung auf Antrag der IG Metall-Geschäftsstelle Regensburg beschlossen.

Wie die Gewerkschaft mitteilte, soll die Urabstimmung schon in dieser Woche am Donnerstag und Freitag stattfinden. In der kommenden Woche könnte der Streik beginnen.

Horst Ott, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt:

„Die Beschäftigten bei Schabmüller wollen einfach nur eine faire Bezahlung und Arbeitszeiten nach Tarifvertrag. Dass der Arbeitgeber ihnen das verweigert, bringt sie völlig zu Recht auf die Palme. Die Entschlossenheit der Belegschaft ist groß, ein Streik würde für die brummende Firma sehr teuer werden.“

Wie die Gewerkschaft weiter mitteilte, sei Schabmüller vor rund 20 Jahren aus dem Arbeitgeberverband und damit aus dem Flächentarifvertrag ausgetreten. Seitdem würden die Beschäftigten im Vergleich weniger Entgelt erhalten und müssten länger arbeiten. Der Entgeltabstand zum Flächentarifvertrag betrage bis zu 20 Prozent. Deshalb fordere die IG Metall eine Rückkehr zum Flächentarifvertrag.  Vier Verhandlungen und vier Warnstreiks habe es im Frühjahr bereits gegeben. Erst in der vergangenen Woche hatten IG Metall und Beschäftigte die Firma mit einem 24-stündigen Warnstreik einen kompletten Tag lahmgelegt.

In Berching arbeiten bei Schabmüller rund 500 Beschäftigte und produzieren elektrische Antriebslösungen für Elektromotoren und Generatoren. Die Firma gehört zur italienischen ZAPI-Group mit Sitz in der Nähe von Bologna.

Die IG Metall-Verhandlungsführerin und Zweite Bevollmächtigte der Geschäftsstelle Regensburg, Olga Redda, stellt fest:

„Die Firma fertigt Zukunftsprodukte und ist wirtschaftlich in hervorragender Verfassung. Es ist unverschämt, die Beschäftigten daran nicht teilhaben zu lassen.“

Bisher habe die Geschäftsführung lediglich angeboten, in Zukunft alle Tariferhöhungen zu übernehmen. Doch damit würde die eklatante Differenz zum Flächentarifvertrag sogar dauerhaft festgeschrieben.

„Das ist völlig indiskutabel“, macht Redda klar. Gleichzeitig öffnet sie der Geschäftsführung noch einmal die Tür:

„Wir haben dem Arbeitgeber zwei weitere Verhandlungstermine angeboten. Denn wir wollen eine gute Lösung für die Beschäftigten erreichen. Doch wenn die Firma weiter auf Zeit spielt, werden wir dauerhaft streiken.“

Ein unbefristeter Streik sei das schärfste Mittel des Streikrechts, so die IG Metall. Man greife aber nur selten zu diesem Mittel. Zuletzt sei das in Bayern im Jahr 2020 beim Maschinenbauer Voith in Sonthofen der Fall gewesen.

 

PM IG Metall Regensburg / KH

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