Fr, 08.10.2021 , 12:55 Uhr

Meisten Hitzetage in Regensburg

Bayern: Zahl der Hitzetage hat sich verdreifacht

Auch wenn es derzeit abkühlt - die bayerischen Sommer bekommen immer mehr Hitzetage. Ihre Zahl hat sich bereits verdreifacht und könnte weiter steigen. Das sorgt Versicherer und Gesundheitsminister gleichermaßen. Die meisten Hitzetage in Bayern gab es in der Stadt Regensburg.

In Bayern gibt es immer häufiger Hitzetage mit Höchsttemperaturen von mehr als 30 Grad Celsius. Von 2011 bis 2020 waren es im Schnitt 12,2 pro Jahr, wie der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft am Donnerstag auf Basis von Zahlen des Deutschen Wetterdienstes mitteilte. Das ist eine Verdreifachung im Vergleich zum Zeitraum 1951 bis 1960. Damals wurden nur 3,7 Hitzetage pro Jahr erreicht.

Bayern liegt damit leicht über dem bundesweiten Wert von 11,1 Hitzetagen im Jahr. Im Vergleich der Bundesländer landet es auf Platz acht. Die meisten Hitzetage zählte demnach mit 15,7 pro Jahr Berlin, die wenigsten Schleswig-Holstein mit 3,7.

 

Bayernweit die meisten Hitzetage in Regensburg

Die meisten Hitzetage in Bayern gab es im vergangenen Jahrzehnt in der Stadt Regensburg mit 20,4 pro Jahr. Dahinter folgen die Stadt Erlangen mit 19,6, der Landkreis Kitzingen (19,1) und Würzburg Stadt mit 19,0.

Am seltensten stieg dagegen die Temperatur in den Landkreisen Oberallgäu und Garmisch-Partenkirchen über die 30er Marke. Im Schnitt der Jahre 2011 bis 2020 war das dort 5,6 beziehungsweise 5,9 Mal der Fall. In den Jahren 1951 bis 1960 waren es im Schnitt nur 1,1 beziehungsweise 1,2 Tage pro Jahr über dieser Schwelle.

«Die dynamische Zunahme der Hitzetage zeigt, dass der Klimawandel auch in Deutschland deutliche Spuren hinterlässt», sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Der DWD erwartet, dass in Süddeutschland bei einem ungebremsten Treibhausgasausstoß zwischen 2031 und 2060 mit einer weiteren Zunahme um zehn bis zwanzig heiße Tage gerechnet werden muss.

 

Dramatische Folgen möglich

Der GDV warnt in diesem Zusammenhang vor dramatischen Folgen: «Es steigen dadurch die Gefahren für mehr Hitzetote, Dürren und Waldbrände. Ernteausfälle dürften drastisch zunehmen, weil Böden weiter austrocknen oder mehr Schädlinge Pflanzen zerstören.» Zudem erwarten die Versicherer auch mehr und intensivere Starkregen, Hochwasser und Sturzfluten weil die aufgeheizte Atmosphäre mehr Feuchtigkeit speichere.

Der bayerische Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU), sagte: «Die nächste Hitzewelle kommt garantiert. Darauf müssen wir vorbereitet sein.» Er setzt dabei auf Hitzeaktionspläne der Kommunen, denn diese «kennen die Situation vor Ort und können die Gesundheitsrisiken für ihre Bevölkerung am besten einschätzen». Einige Kommunen arbeiteten bereits «sehr erfolgreich an regionalen Hitzeaktionsplänen», davon könne man lernen.

Solche Pläne enthalten Holetschek zufolge «beispielsweise festdefinierte Kommunikationswege zur Hitzewarnung, Konzepte für Hitzeschutzmaßnahmen für Risikogruppen oder auch städteplanerische Maßnahmen.» Hitzewellen seien eine gesundheitliche Herausforderung, «vor allem für Babys, Kleinkinder und ältere Menschen, aber auch Menschen mit Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems oder der Atemwege und ganz besonders für Pflegebedürftige». Daher gelte: Klimaschutz sei immer auch Gesundheitsschutz.

 

dpa/MB

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