Die bayerische Wirtschaft wirbt mit einer Kampagne für flexiblere Arbeitszeiten. «Wir sehen in allen Branchen, dass unser starres Arbeitszeitgesetz nicht mehr zeitgemäß ist und dringend ein Update benötigt», erklärte der Präsident der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw), Alfred Gaffal, in München. Gerade im Zuge von Digitalisierung und Globalisierung brauche es mehr Flexibilität, die von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gleichermaßen gewünscht werde, zeigte sich Gaffal überzeugt.
Im Tagesverlauf wollte die vbw bei einer Pressekonferenz über die Kampagne informieren. Sie zielt auf eine Reform des Arbeitszeitgesetzes. Zuletzt hatte etwa die IG Metall Ende März in der Diskussion um Arbeitszeitreformen deutlich gemacht, dass sie die bisherigen gesetzlichen Eckpunkte beibehalten will, darunter die gesetzlichen Grenzen für die Höchstarbeitszeit von acht Stunden am Tag und 40 Stunden in der Woche sowie eine Ruhezeit von elf Stunden.
Im Freistaat hatte der Verband der Bayerischen Metall- und Elektro-Industrie Mitgliedsunternehmen und Beschäftigte der Branche befragt. Nach den Ende März veröffentlichten Ergebnissen bewertete sowohl ein Großteil der Arbeitgeber als auch der Arbeitnehmer die aktuelle Gesetzeslage als zu unflexibel. 86 Prozent der Unternehmen und 76 Prozent der befragten Beschäftigten hätten etwa die Aufhebung der tagesbezogenen Zehn-Stunden-Grenze befürwortet, hieß es darin.
dpa/MF