Bayern will seine Impfkapazität gegen das Coronavirus bis April mehr als verdoppeln. In den hundert Impfzentren könnten derzeit bis zu 46 000 Menschen pro Tag gegen das Virus geimpft worden. Die Kapazität solle auf 111 000 pro Tag erhöht werden, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München. Hinzu kämen Impfmöglichkeiten in Arztpraxen und Krankenhäusern. «Der Kern ist, dass der Impfstoff planbar kommt», sagte der Minister.
Bis Dienstag waren nach den Worten von Holetschek 899 836 Menschen mit einer Erstimpfung versorgt. 82 Prozent aller Bewohner von Senioren- und Pflegeheimen hätten eine Erstimpfung erhalten, betonte er. Eine Impfkommission soll künftig auch Einzelfall-Entscheidungen bei den Impfungen ermöglichen.
Bayern habe sich zudem 5,3 Millionen Schnelltests für die Eigenanwendung gesichert, sagte Holetschek. Für diese seien jedoch die Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen.
dpa
Nach der Sitzung des Ministerrats sind unter anderem Staatskanzleichef Florian Herrmann und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger vor die Presse getreten und haben die Ergebnisse der Besprechungen präsentiert. Der Ministerrat hat mehrere Erleichterungen beschlossen. So sollen ab 1. März landesweit Baumärkte, Gärtnereien und Blumenläden wieder öffnen dürfen. Es gelten allerdings die gleichen Bedingungen, die bereits jetzt für geöffnete Handels- und Dienstleistungsbetriebe gelten.
Auch weitere Nachrichten wurden im Rahmen der Pressekonferenz verkündet: So sei Bayern deutschlandweit der Spitzenreiter bei den Auszahlungen der Corona-Wirtschaftshilfen. Die Staatsregierung verlängert den Ersatz von Elternbeiträgen, die Kommunen beteiligen sich an den Kosten. Außerdem führt Bayern nach einem erfolgreichen Modellversuch das Wahlpflichtfach "islamischer Unterricht" ein.
MF