Mi, 21.02.2024 , 15:48 Uhr

Bayern: Weniger Verkehrstote 2023

Mehr Unfälle, mehr Verletzte, aber weniger Verkehrstote - das ist die Bilanz der Verkehrsunfälle in Bayern. Beim Blick in die Zukunft ist Innenminister Joachim Herrmann in Sorge.

Die Freigabe von Cannabis wird nach Ansicht von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) auch Auswirkungen auf den Straßenverkehr haben. Das Rauschmittel sei beim Autofahren zwar nicht erlaubt, er gehe aber davon aus, dass sich dann auch mehr Personen unter Einfluss von Cannabis ans Steuer setzen werden, sagte Herrmann am Mittwoch in München bei der Vorstellung der Verkehrsunfallstatistik für 2023. Vergangenes Jahr waren demnach 10 Menschen bei Unfällen gestorben, bei denen Drogeneinfluss im Spiel war.

Insgesamt ereigneten sich vergangenes Jahr 388 817 Unfälle, rund 13 000 mehr als 2022. Die Zahl der Verletzten stieg leicht auf mehr als 62 000. Die Zahl der Verkehrstoten sank der Statistik zufolge. 2023 starben 499 Menschen auf den Straßen im Freistaat, 20 weniger als 2022. 85 waren mit dem Rad tödlich verunglückt. Abgesehen von den beiden Jahren der Coronapandemie sei das der niedrigste Stand seit 70 Jahren, sagte Herrmann.

Als besonders gefährlich erwiesen sich einmal mehr Landstraßen. 321 Menschen starben hier bei 298 Unfällen, 4 weniger als 2022. 134 davon starben, weil Fahrzeuge in den Gegenverkehr geraten. Oft kämen auch mehrere Gründe zusammen, sagte Landespolizeipräsident Michael Schwald und nannte als Beispiel überhöhte Geschwindigkeit.

 

Den prozentual höchsten Anstieg an Verunglückten nach Regierungsbezirken gab es vergangenes Jahr in der Oberpfalz. Insgesamt sind 5.492 Personen verunglückt, das sind 5,6 Prozent mehr als noch 2022. Auch den prozentual höchsten Anstieg an Getöteten gibt es in der Oberpfalz mit einem Plus von 39,0 Prozent. 2023 waren es 57 Tote, vergangenes Jahr waren es 41.

 

Mitteilung Bayerisches Landesamt für Statistik

Im Jahr 2023 verunglückten nach vorläufigen Ergebnissen der Polizei 62 858 Menschen auf Bayerns Straßen, das sind 0,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Von ihnen kamen 499 Verkehrsteilnehmer ums Leben, 20 weniger als im Jahr 2022 (‑3,9 Prozent). Die Zahl der Verkehrstoten lag, so das Fachteam des Bayerischen Landesamts für Statistik weiter, damit über dem historischen Tiefststand von 443 Getöteten im Jahr 2021, aber deutlich unter dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019, als 541 Menschen im Straßenverkehr tödlich verunglückten. Im Jahr 2023 wurden zudem 62 359 Personen (+0,9 Prozent) bei Verkehrsunfällen verletzt, davon 9 257 schwer (-5,4 Prozent).

 

Weniger Verkehrstote vor allem in Oberfranken und Oberbayern

In fünf der sieben bayerischen Regierungsbezirke entwickelte sich im Jahr 2023 die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen rückläufig, die stärksten prozentualen Rückgänge verzeichneten Oberfranken (-36,0 Prozent) und Oberbayern (-11,7 Prozent).

 

Zahl der Unfälle mit Personenschaden auf Vorjahresniveau, reine Sachschadensunfälle mit einem Plus von 4,0 Prozent

Die Zahl aller von der Polizei im Jahr 2023 registrierten Straßenverkehrsunfälle stieg gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent auf 388 817 Unfälle (2022: 375 700) an. Wie im Vorjahr kam es in rund 87 Prozent aller Unfälle lediglich zu Sachschäden (339 354 Unfälle, +4,0 Prozent). Der Großteil hiervon waren 329 741 sogenannte Bagatellunfälle (übrige Sachschadensunfälle). Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden erhöhte sich gegenüber 2022 um 0,1 Prozent auf 49 463 Fälle.

 

 

dpa / Bayerisches Landesamt für Statistik / MB

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