Parallel zur nächsten Tarifverhandlungsrunde in Baden-Württemberg hat die IG Metall Bayern für Donnerstag in 95 Betrieben der hiesigen Metall- und Elektroindustrie zu Warnstreiks aufgerufen. So soll es in Regensburg und Landshut große Kundgebungen vor den BMW-Werken geben, in der Oberpfalz auch unter Beteiligung zahlreicher weiterer Betriebe der Region.
Auch in Bamberg werden Bosch-Beschäftigte zu einer gemeinsamen Kundgebung mit weiteren Arbeitnehmern ziehen. Ähnlich soll es nach Angaben der Gewerkschaft unter anderem in Donauwörth, Königsberg und Ansbach ablaufen.
Bisher gab es in dem bundesweiten Tarifkonflikt vier ergebnislose Verhandlungsrunden. Die IG Metall fordert acht Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber haben für zweieinhalb Jahre einmalig 3000 Euro netto sowie eine bislang nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten.
Am Donnerstag steht in Baden-Württemberg die nächste Gesprächsrunde an. Sofern es dort zur von beiden Seiten erhofften Einigung käme, wäre das ein Pilotabschluss mit bundesweiter Signalwirkung.
Johann Horn, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, sagt:
„Mit unseren massiven Warnstreiks in Bayern erzeugen wir ordentlich Rückenwind für die Verhandlungen am Donnerstag. Die Produktion in den Betrieben läuft auf Hochtouren, so dass noch längere Warnstreiks ihre Wirkung nicht verfehlen würden. Die Arbeitgeberverbände haben nun eine allerletzte Chance, durch eine konstruktive Lösungssuche ihrer Verantwortung für die Branche und die Beschäftigten gerecht zu werden. Dafür müssen sie jetzt allerdings einen sehr großen Sprung machen. Tun sie das nicht, bereiten wir für die kommende Woche ganztägige Warnstreiks in Bayern vor.“
In den vergangenen Tagen hatten sich allein in Bayern Zehntausende Metaller an den Warnstreiks beteiligt. Im Freistaat arbeiten rund 855.000 Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie, bundesweit sind es fast vier Millionen.
IG Metall Bayern / MB