Bei der mit Spannung erwarteten Landtagswahl in Bayern zeichnet sich eine etwas höhere Wahlbeteiligung als 2008 ab. In den Wahllokalen der größeren bayerischen Städte lag die Beteiligung bis zum Mittag zwar ähnlich niedrig wie bei der Landtagswahl von 2008, berichteten die Wahlämter. Da aber deutlich mehr Wähler ihre Kreuze schon vor der Öffnung der Wahllokale per Briefwahl gemacht hatten, sei insgesamt ein etwas besseres Ergebnis als vor fünf Jahren zu erwarten, hieß es beispielsweise aus München.
Die Wahlämter hatten in den vergangenen Wochen von einem regelrechten Ansturm auf die Briefwahl berichtet. Vor fünf Jahren lag die Beteiligung bei der Bayern-Wahl am Ende bei 57,9 Prozent, dies war der zweitniedrigste Wert seit Gründung der Bundesrepublik.
Auch die Spitzenkandidaten der im Landtag vertretenen Parteien haben bereits gewählt. Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) kam am Morgen in Begleitung seiner Frau Karin und seiner Tochter Susanne ins Wahllokal in Ingolstadt. Sein SPD-Herausforderer Christian Ude wählte etwa zwei Stunden später in München, begleitet von seiner Frau Edith von Welser-Ude. Dort traf er auch Grünen-Spitzenkandidatin Margarete Bause – beide gaben im gleichen Wahllokal ihre Stimme ab.
Die CSU träumt nach dem historischen Absturz bei der Wahl 2008 von einer Rückeroberung der Alleinherrschaft. Das von Ude angestrebte Dreierbündnis mit Grünen und Freien Wählern lag in jüngsten Umfragen merklich hinter den Christsozialen zurück. Die FDP, die seit 2008 mit der CSU regiert, muss den Umfragen zufolge um den Wiedereinzug in den Landtag bangen. Die Bayern-Wahl gilt als wichtiger Stimmungstest für die Bundestagswahl am kommenden Sonntag später. Wahlberechtigt sind etwa 9,5 Millionen Bayern.
TVA berichtet am Sonntag ab 18:30 Uhr live über die Landtagswahl und insbesondere über die Ergebnisse aus Ostbayern.
dpa/mg