Ursache seien oft entwurzelte Bäume oder Äste gewesen, die in die Mittelspannungs-Freileitungen fielen. Die Versorgung «konnte in den meisten Fällen sehr zügig wiederhergestellt werden», teilte Bayernwerk mit.
Die ersten Stromausfälle traten am frühen Morgen auf. Entsprechend dem Sturmverlauf waren am Vormittag zunächst Unterfranken und später Oberfranken betroffen. Ab Mittag zog das Sturmtief in die Oberpfalz und in Teile Oberbayerns und Niederbayerns.
Die Wiederversorgung wurde jeweils durch sogenannte Schaltmaßnahmen hergestellt.
Die Mittelspannungsleitstelle war in ständigem Austausch mit den Servicetechnikerinnen und Servicetechnikern, die jeweils vor Ort im Einsatz waren.
Am späten Nachmittag hat sich die Lage stark beruhigt.
Bayernwerk AG / MB
Größere Einsätze wegen des Sturms habe es zuletzt nicht mehr gegeben, berichteten die Polizeidienststellen am Freitagmorgen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet für Freitag auf den Gipfeln der Alpen und der bayerischen Mittelgebirge teils stürmische Böen mit bis zu 70 Kilometern pro Stunde. Auch in Franken könne es zu Böen mit 60, vereinzelt auch bis zu 70 Stundenkilometern kommen, hieß es.
Wie das Polizeipräsidium Niederbayern am Freitagmorgen berichtete, flog am Donnerstag im Landkreis Kelheim ein Trampolin auf die Bahngleise an der Strecke zwischen Regensburg und Ingolstadt. Weil Einsatzkräfte es schnell entfernten, habe das Trampolin zu keinen größeren Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. In Loitzendorf (Landkreis Straubing-Bogen) mussten Feuerwehrleute ein fliegendes Gartenhaus einfangen.
Bayernweit wurden am Donnerstag Rettungskräfte zu Hunderten Einsätzen gerufen – meistens handelte es sich um entwurzelte oder umgeknickte Bäume. In vielen Teilen Bayerns fiel auch zeitweise der Strom aus. Auf der Autobahn 7 in Mittelfranken hatten starke Windböen zwei Lastwagen zum Umkippen gebracht, die Autobahn musste daher zeitweise gesperrt werden.
Das erste Sturmtief des Herbstes heißt «Hendrik» – und sorgte damit für einige Verwirrung. Denn neben «Hendrik» war auch Tief «Ignatz» wetterbestimmend, zumindest bis Mittwoch, erklärte der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Nachts habe sich dann ein Teiltief mit Namen «Hendrik II» hervorgetan – und sei letztlich für den Sturm am Donnerstag verantwortlich gewesen. Der genaue Hergang müsse noch geklärt werden, heißt es beim DWD.
Die Namensgebung bei wetterbestimmenden Tief- und Hochdruckgebieten erfolgt nach einer alphabetischen Liste durch das Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin. Dazu werden für einen dreistelligen Betrag Patenschaften vergeben. Als Nächstes folgt demnach «Jascha».
dpa/MB