Die bayerischen Staatsforsten beschleunigen den Ausbau der Windenergie. Bis zum Frühjahr 2024 sollen in Oberbayern, Oberfranken und Mittelfranken drei neue Windparks geplant werden. Die Standortsicherungsverträge sollen im März und April abgeschlossen werden.
In der Gemeinde Pollenfeld im oberbayerischen Landkreis Eichstätt sind bis zu neun Windräder vorgesehen. Im oberfränkischen Schlüsselfeld nahe Bamberg sollen bis zu vier Anlagen entstehen, während in Ipsheim (Kreis Neustadt an der Aisch/Bad Windsheim) in Mittelfranken bis zu sechs Windräder gebaut werden könnten. In allen drei Gemeinden verliefen laut den Staatsforsten die Abstimmungen mit den jeweiligen Verwaltungen positiv. Die drei geplanten Windparks sollen Strom für 71.000 Haushalte liefern.
Laut Vorstandschef Martin Neumeyer orientieren sich die Staatsforsten an den Vorgaben und Wünschen der Gemeinden. Dabei wird nicht nur die Anzahl der Windräder, sondern auch die Bürgerbeteiligung berücksichtigt. Mit einer Fläche von über 8.000 Quadratkilometern sind die Staatsforsten der größte Forstbetrieb Deutschlands und treiben den Ausbau der erneuerbaren Energien gezielt voran.
Das Ziel der bayerischen Staatsregierung sind 500 Windräder im Staatswald bis 2030. Bisher wurden 101 Anlagen realisiert. Aktuell gibt es 31 Standortsicherungsverträge für den Bau von bis zu 135 weiteren Windrädern. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betonte die Fortschritte beim Ausbau und die erfolgreiche Aufholjagd nach einer langen Phase des Stillstands.
Der Ausbau der Windkraft in Bayern stagnierte über Jahre aufgrund der 10H-Abstandsregelung, die unter Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) eingeführt wurde. Diese Regel wurde vor zwei Jahren gelockert, was den Weg für neue Projekte ebnete. Dennoch bleibt die Umsetzung aufgrund der aufwändigen Planungsverfahren eine langfristige Herausforderung.
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dpa / MF