Inzwischen seien 30.000 Ukrainer und 82.000 Asylberechtigte aus den acht wichtigsten Herkunftsländern sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Damit gelinge ihre Integration in Arbeit bundesweit «nirgendwo so gut wie in Bayern», sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) am Mittwoch in München.
Zur Wahrheit gehöre allerdings auch, dass ein Drittel der Flüchtlinge aus der Ukraine und den acht wichtigsten Herkunftsländern arbeitslos sei. «Da ist also noch viel Potenzial, das wir angesichts des Arbeitskräftemangels nutzen müssen», sagte Herrmann. Die Bundesregierung sollte neu ankommenden Ukrainern nicht mehr sofort Bürgergeld zahlen.
Sprache und Arbeit seien die beiden Schlüssel zur Integration in die Gesellschaft, sagte Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU).
Der Leiter der BA-Regionaldirektion, Ralf Holtzwart, sagte: «Ich erwarte, dass sich jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt einbringt.» Es müsse nicht sofort der Traumberuf sein, auch über einen Teilzeitjob seien Einstieg und Aufstieg möglich. Die Arbeitgeber forderte er auf, Geflüchteten eine Chance zu geben, auch wenn sie noch nicht perfekt Deutsch sprechen und nicht perfekt ins Stellenprofil passen. «Wir können berufsbegleitend qualifizieren und auch berufsbezogene Sprachkurse finanzieren», sagte Holtzwart.
In Bayern gibt es derzeit 132.000 offene Stellen. Die Arbeitslosenquote beträgt nur 3,3 Prozent, bei Ausländern nur 8,2 Prozent – beides bundesweite Bestwerte. Die Integration der Flüchtlinge am Arbeitsmarkt sei jedoch ein Langstreckenlauf, sagte Herrmann.
Unter den ukrainischen Kriegsflüchtlingen in Bayern sind laut BA rund 30.000 sozialversicherungspflichtig in Arbeit, 63.000 Erwerbsfähige bekommen Bürgergeld, 49.000 sind in Sprach- oder Intergationskursen oder unterbeschäftigt, 24.000 arbeitslos. Besser sieht es aus bei den Menschen aus den acht wichtigsten nichteuropäischen Asylherkunftsländern – Syrien, Irak, Iran, Somalia, Eritrea, Afghanistan, Pakistan und Nigeria: Da sind 82.000 sozialversicherungspflichtig in Arbeit, 51.000 Erwerbsfähige bekommen Bürgergeld, 34.000 sind in Kursen oder in Unterbeschäftigung, 23.000 sind arbeitslos.
dpa / MB