An den weiterführenden Schulen in Bayern sind im laufenden Schuljahr so viele Kinder und Jugendliche auf Probe vorgerückt wie nie zuvor. An den Gymnasien durften 4517 Schülerinnen und Schüler nur unter Vorbehalt in die nächste Jahrgangsstufe starten. Im Schuljahr zuvor waren es noch 809 gewesen, wie eine am Mittwoch veröffentlichte Anfrage der SPD-Landtagsfraktion ergab. An den Realschulen gab es einen Anstieg von 913 auf 5533 Betroffene. Wie viele Kandidatinnen und Kandidaten die Probezeit bestanden haben, ist derzeit noch unklar - diese Daten werden erst im Herbst erhoben.
Als Konsequenz aus den Folgen der Corona-Pandemie mit Lockdown, Distanz- und Wechselunterricht hatte das Kultusministerium die Schulen angewiesen, das Vorrücken auf Probe großzügig zu handhaben. «Dass die Zahlen aber so dramatisch in die Höhe geschnellt sind, ist damit allein sicherlich nicht zu erklären», sagte die bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, Simone Strohmayr. «Offensichtlich leiden die Leistungen vieler Schülerinnen und Schülern erheblich unter der Corona-Situation.» Umso wichtiger sei eine individuelle Förderung.
dpa