Do, 30.09.2021 , 11:06 Uhr

Bayern: Positive Entwicklung am Arbeitsmarkt - weniger Arbeitslose in Bayern

Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist im September wie in dem Monat üblich zurückgegangen. Auch die Zahl der Kurzarbeiter ist in Bayern weiter gesunken.

Die Zahl der Arbeitslosen sank im Vergleich zum Vormonat um 11.854 auf 241.254, ein Rückgang um 4,7 Prozent. Das teilte die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Donnerstag in Nürnberg mit. Grund dafür sind unter anderem viele Schüler und Studierende, die im September Ausbildung oder Beschäftigung antreten: In der Gruppe der 15- bis 25-Jährigen sank die Arbeitslosigkeit um 15,4 Prozent.

Die Arbeitslosenquote im Freistaat lag im September bei 3,2 Prozent (August: 3,3 Prozent), das ist weniger als vor einem Jahr (3,9 Prozent), aber immer noch höher als im September 2019 vor der Corona-Krise (2,8 Prozent). «Auch wenn die Zahl der Arbeitslosen noch über dem Niveau von 2019 liegt, schaffen es mehr Menschen, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, und die Arbeitslosenzahl geht kontinuierlich zurück», sagte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart.

Mit etwas Sorge blicke er auf die Zahl der Langzeitarbeitslosen, die ein Jahr und länger arbeitslos sind, sagte Holtzwart. Im Vergleich zum September 2020 gibt es heute 25,7 Prozent mehr Langzeitarbeitslose. Betroffen seien vor allem Menschen im Kontext von Fluchtmigration. Grund dafür seien unter anderem Sprachkurse, die nur bedingt durchgeführt wurden.

Positiv werten die Fachleute dagegen die Arbeitskräftenachfrage: 27.883 Stellen wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern in Bayern im September gemeldet. Das sind 7109 beziehungsweise 34,2 Prozent mehr als im September 2020. Insgesamt sind 136 421 Stellen offen – so viele wie zuletzt im Dezember 1999. Stichtag für die aktuelle Statistik war der 13. September.

Bei den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stammen die aktuellsten Zahlen vom Juli. In dem Monat waren laut der Regionaldirektion 5,734 Millionen Menschen im Freistaat so beschäftigt – und damit 1,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Die Zahl der Kurzarbeitenden sinke weiter, sagte Holtzwart. Im September habe es nur noch 369 Anzeigen für rund 12.000 Personen in Kurzarbeit gegeben. Laut hochgerechneten Daten für den Juni sind 37.828 Betriebe und 266.792 Personen in Kurzarbeit.

 

Aiwanger: „Der Aufschwung am Arbeitsmarkt braucht weiteren Rückenwind“

„Bayern hat mit 3,2 Prozent weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote aller Bundesländer. Auch der Trend zeigt mit einer Verringerung der Quote in Bayern um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vormonat in die richtige Richtung. Dennoch sind rund 32.000 Menschen mehr ohne Beschäftigung als vor der Corona-Pandemie im September 2019. Die Pandemie hat unsere Wirtschaft strukturell verändert. Der erfreuliche Aufschwung am Arbeitsmarkt braucht weiteren Rückenwind. Alle bayerischen Bürgerinnen und Bürger sollen von der wirtschaftlichen Erholung profitieren.“ – Hubert Aiwanger, Wirtschaftsminister

Mit Blick auf die Koalitionsverhandlungen fordert Aiwanger Tempo und eine schnelle Regierungsbildung im Bund: „Die Herausforderungen für unseren Wirtschaftsstandort sind groß und vielfältig. Berlin muss die Innovationskraft unserer Wirtschaft mit optimalen Rahmenbedingungen befeuern, sonst gerät der Motor wieder ins Stottern. Neben steuerlichen Reformen und dem Abbau unnötiger Bürokratie brauchen wir mehr Flexibilität bei Arbeitszeit und Arbeitsformen, um die Lehren aus Corona umzusetzen. Die Betriebe können investieren, weil wir sie durch die Krise begleitet haben, brauchen aber die passenden Voraussetzungen, um neue und zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen.“

 

Die Zahlen aus unserer Region

Stadt Regensburg

Im Kreis Regensburg Stadt sind im Berichtsmonat 3.642 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 168 Personen oder 4,4 Prozent weniger als im Vormonat und 907 Personen oder 19,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Mit 4,0 Prozent liegt die aktuelle Arbeitslosenquote um 1,0 Prozentpunkte niedriger als vor einem Jahr.

 

Landkreis Regensburg

Im Landkreis Regensburg sind im Berichtsmonat 2.680 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 257 Personen oder 8,8 Prozent weniger als im Vormonat und 665 Personen oder 19,9 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt mit 2,3 Prozent um 0,6 unter dem Wert des Vorjahres.

 

Landkreis Kelheim

Im Agenturbezirk Kelheim sind im Berichtsmonat 1.986 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 103 Personen oder 4,9 Prozent weniger als im Vormonat und 266 Personen oder 11,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 2,7 Prozent und liegt somit um 0,4 Prozentpunkte unter Vorjahresniveau.

 

Landkreis Cham

Die Arbeitslosenquote im Bezirk Cham liegt bei aktuell 2,2 Prozent. Im Vormonat betrug sie 2,4 Prozent. Im September 2020 lag die Quote bei 2,8 Prozent, im September 2019 bei 2,1 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit nahm von August auf September um knapp 70 Personen bzw. 4,9 Prozent ab. Mit zirka 1.290 betroffenen Arbeitnehmern fiel die Arbeitslosigkeit rund 340 Personen bzw. 21,1 Prozent geringer aus als im Vorjahr. Gegenüber dem September 2019 nahm die Arbeitslosigkeit bis zum aktuellen Berichtsmonat um rund 100 Personen bzw. 8,1 Prozent zu.“

 

dpa/Bayerisches Wirtschaftsministerium/Agentur für Arbeit Schwandorf/ Agentur für Arbeit Regensburg/MB

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