Dabei standen 874 Tatverdächtige aus 51 verschiedenen Staaten im Fokus. Das kürzlich veröffentlichte Lagebild „Organisierte Kriminalität 2023 in Bayern“ zeigt, dass sich die Schwerpunkte der vergangenen Jahre fortsetzen.
Wirtschaftskriminalität und Rauschgifthandel im Fokus
Die größten Handlungsfelder bleiben die Wirtschaftskriminalität und der Rauschgifthandel, gefolgt von Schleusungskriminalität. Besonders häufig traten 2023 Cybertrading, Anlagebetrug sowie Callcenterbetrug auf, die oft hohe Schadenssummen verursachen. Im Bereich des Rauschgifthandels dominierten erneut Kokain und Cannabis-Produkte. Dabei war die Nutzung von kryptierter Kommunikation fast ausschließlich in diesem Deliktsbereich feststellbar.
Internationale Bezüge der Organisierten Kriminalität
Ein wesentlicher Aspekt ist der internationale Charakter der Kriminalität: 80 Prozent der Ermittlungsverfahren wiesen grenzüberschreitende Bezüge auf. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Behörden.
Keine Clankriminalität wie in anderen Bundesländern
Bemerkenswert ist, dass in Bayern – anders als in anderen Bundesländern – keine Clankriminalität mit libanesischem oder türkischem Hintergrund festgestellt wurde. Neu hingegen ist das Auftreten von nigerianischen Tätergruppierungen im Bereich der Organisierten Kriminalität.
Bayerisches Landeskriminalamt / FC