Die Polizei hat weitere mutmaßliche Geldautomatensprenger festgenommen: Insgesamt wurden seit Anfang des Jahres bereits 12 Personen verhaftet. Die letzten beiden Flüchtigen wurden im April gefasst. Acht von ihnen wurden vergangene Woche von den Niederlanden nach Deutschland überführt und sitzen jetzt in Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft der Bande mindestens 90 Straftaten vor, darunter fallen auch die beiden Sprengungen in Regensburg.
Die bayerischen Beamten ermitteln weiterhin auf Hochdruck und haben bereits über 200 Spuren ausgewertet. Außerdem hat das BLKA viele Banken beim Sicherheitsstandard beraten, weshalb viele Banken nachgerüstet haben.
JM
Wie bereits am 2. Februar 2023 berichtet, gelang der Staatsanwaltschaft Bamberg, dem Bayerischen Landeskriminalamt und dem Landeskriminalamt Baden-Württemberg ein bedeutender Schlag gegen eine niederländische Gruppe von Geldausgabeautomatensprengern.
Im Rahmen einer groß angelegten Festnahme- und Durchsuchungsaktion am 30. Januar 2023 in den Niederlanden und Belgien konnten neun Haftbefehle
vollstreckt und 16 Objekte durchsucht werden. Umfangreiche Beweismittel wurden
sichergestellt.
Nach drei weiteren Mittätern, gegen die bereits Haftbefehle vorlagen, wurde weiter gefahndet. Am 15. Februar 2023 konnte von niederländischen Ermittlern einer der Gesuchten, ein 29-jähriger Mann mit afghanischer Staatsangehörigkeit in Bussum/NL festgenommen werden.
Die beiden letzten Flüchtigen konnten am 07. April 2023 in Amsterdam und Houten ebenfalls festgenommen werden. Bei ihnen handelt es sich um niederländische
Staatsangehörige im Alter von 29 und 22 Jahren.
Mittlerweile wirft die Staatsanwaltschaft Bamberg der Gruppe mindestens 90 Straftaten vor. Die Tatorte befinden sich in Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. Die polizeiliche Sachbearbeitung aller Fälle hat eine Ermittlungsgruppe des Bayerischen Landeskriminalamtes übernommen.
Am 20. April 2023 wurden acht der Tatverdächtigen von Spezialkräften der Bayerischen Polizei und der Bundespolizei von den Niederlanden nach Deutschland
überführt. Hier wurde ihnen vom Ermittlungsrichter des AG Bamberg jeweils der Haftbefehl eröffnet und alle Tatverdächtigen wurden in Justizvollzugsanstalten
gebracht. Gegen die anderen Festgenommenen wurde das justizielle Verfahren zur Auslieferung bereits angestoßen.
Mittlerweile wertete die Ermittlungsgruppe mehr als 200 Spuren aus. Durch die niederländischen Behörden wurden am 13. Februar 2023 ca. 1000 sichergestellte
Asservate übergeben, darunter befanden sich auch mehr als 40 Mobiltelefone. Die Ermittlungen laufen auf Hochdruck weiter. Das Beratungsangebot der Kriminalpolizeilichen Beratungsstellen wird seitens der Banken sehr gut angenommen. Bis zum 21. April 2023 wurden unter Mitwirkung des
BLKA 29 Bankenverbünde mit insgesamt 327 Filialen und 541 Geldautomaten beraten.
Bei diesen Beratungsgesprächen stellte sich heraus, dass die Banken zum großen Teil bereits Sicherungsmaßnahmen umgesetzt haben. Hierbei handelt es sich
insbesondere um den Einbau von Einfärbesystemen. Ausnahmslos alle bislang beratenen Banken wollen darüber hinaus weitere Sicherungseinrichtungen beschaffen und installieren. Die Beratungen werden über die kommenden Wochen hinweg fortgesetzt.