Der Wohnungsmangel in vielen bayerischen Städten treibt die Mieten in immer neue Höhen. Stark spürbar ist das mittlerweile sogar in mittelgroßen Städten, wie aus dem am Montag veröffentlichten Marktbericht des Immobilienverbands Deutschland Süd hervorgeht. Die kräftigsten Mieterhöhungen mussten demnach seit dem Frühjahr die Bürger in Aschaffenburg und Neu-Ulm schlucken, wo die Mieten im Schnitt um zwölf beziehungsweise knapp elf Prozent stiegen. Auch in Fürth, Regensburg und Bamberg legten die Mieten kräftig zu.
Im Durchschnitt wurden die Mieten im vergangenen halben Jahr in Bayern um 2 bis 2,5 Prozent teurer. In der Langfristbetrachtung liegt München an der Spitze. Einerseits wächst die Stadtbevölkerung seit Ende der neunziger Jahre kontinuierlich, andererseits wurden über Jahrzehnte hinweg nur wenig neue Wohnungen gebaut. Das Ergebnis: Seit 1995 sind die Mieten in München laut IVD-Immobilienexperte Stephan Kippes um 74 Prozent gestiegen, das verfügbare Einkommen um 40 Prozent. Das bedeutet, dass die Münchner heute einen erheblich größeren Teil ihres Einkommens für die Miete ausgeben müssen als vor zwei Jahrzehnten.
dpa/MF