In Bayern setzen die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie ihre Warnstreiks fort, während die Tarifparteien in München um eine Einigung ringen. Im Fokus der dritten Verhandlungsrunde stehen die Lohnforderungen der IG Metall sowie die Gegenangebote des Verbands der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie.
Heute kommen die IG Metall und der Verband der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie in München zur dritten Tarifverhandlungsrunde zusammen. Beide Seiten betonen das Interesse an einem schnellen Abschluss und prüfen, wie und in welchem Tarifbezirk eine Lösung möglich wäre. Auch Verhandlungsführer aus anderen Tarifbezirken wie der Küste nehmen an den Verhandlungen teil.
Um den Druck zu erhöhen, organisiert die IG Metall Warnstreiks in 19 Betrieben in Bayern. Kundgebungen finden bei ZF in Passau, Schneider Electric in Regensburg, Siemens in Cham und Luhe-Wildenau, Gutmann in Weißenburg sowie Magna in Markt Schwaben statt.
Die Positionen der Tarifparteien liegen noch weit auseinander: Die IG Metall fordert eine Lohnerhöhung von sieben Prozent für die bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigten bei einer Laufzeit von einem Jahr. Die Arbeitgeberseite bietet dagegen ab Juli 2025 eine Erhöhung um 1,7 Prozent und ab Juli 2026 um 1,9 Prozent an, bei einer Laufzeit von 27 Monaten. Azubis sollen jedoch überproportional profitieren.
Der Verband verweist auf die Herausforderungen für die Metall- und Elektroindustrie durch sinkende Produktion und Auftragsrückgänge. Viele Betriebe seien bereits an ihrer Belastungsgrenze. Horst Ott, bayerischer IG-Metall-Chef, sieht jedoch einen schnellen Abschluss als notwendig an, um die Kaufkraft der Beschäftigten und die Konjunktur zu stärken.
Während in Kiel und Hannover bei der dritten Tarifrunde noch keine Einigung erzielt wurde, sind am Donnerstag Verhandlungen in Böblingen (Baden-Württemberg), Neuss (Nordrhein-Westfalen) und Mainz (Mitte) geplant.
dpa