Der bayerische Einzelhandel blickt auf ein schwieriges Jahr zurück. Trotz gestiegener Umsätze – auch preisbereinigt – ging die Zahl der Beschäftigten deutlich zurück. Das Landesamt für Statistik meldet für 2024 den größten Beschäftigungsrückgang seit Jahren, während ein Sondereffekt im Onlinehandel die Umsatzstatistik verzerrt.
Nach Angaben des Landesamts für Statistik stiegen die Umsätze im bayerischen Einzelhandel 2024 preisbereinigt um fünf Prozent. Diese Entwicklung sei allerdings nicht auf den klassischen Einzelhandel zurückzuführen, sondern auf eine Umstrukturierung eines größeren Unternehmens im Internet- und Versandhandel. Ab August führte diese zu einem sprunghaften Anstieg der Zahlen in diesem Bereich. Ohne diesen Sondereffekt wäre der Gesamtumsatz im Einzelhandel weitaus weniger dynamisch gewachsen.
Im klassischen stationären Einzelhandel, also in Supermärkten, Drogerien, Bekleidungsgeschäften oder Baumärkten, blieb das preisbereinigte Umsatzwachstum mit nur 0,5 Prozent äußerst gering. Märkte und Stände verzeichneten zwar einen Zuwachs von 1,1 Prozent, jedoch bei geringem Volumen.
Dagegen legte der Online- und Versandhandel stark zu, was sich vor allem auf die bereits genannte Umstrukturierung zurückführen lässt. Hier stiegen die Umsätze preisbereinigt um 14,3 Prozent.
Besonders der Lebensmitteleinzelhandel steht unter Druck. Trotz eines Umsatzwachstums von 0,9 Prozent ging die Zahl der Beschäftigten hier um 3,7 Prozent zurück. Damit trägt diese Branche maßgeblich zum Gesamt-Rückgang der Beschäftigtenzahl im Einzelhandel bei, die insgesamt um 1,1 Prozent sank.
Bernd Ohlmann, Geschäftsführer des bayerischen Handelsverbands, sieht die Ursache für die schwache Entwicklung in der Verunsicherung der Verbraucher. „Die Menschen halten ihr Geld zusammen,“ erklärte er. Diese Zurückhaltung habe sich durch das gesamte Jahr 2024 gezogen und auch das Weihnachtsgeschäft war wenig zufriedenstellend.
dpa / MF
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