Unmittelbar vor dem Start der schriftlichen Abiturprüfungen in Bayern hat das Kultusministerium die Rahmenbedingungen für die rund 35.000 Prüflinge als fair und vergleichbar verteidigt. Den besonderen Umständen in der Pandemie sei Rechnung getragen worden, hieß es am Dienstag in München.
Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) betonte, die Lehrkräfte hätten «sehr viel geleistet, um ihre Abiturientinnen und Abiturienten nicht nur fachlich, sondern auch pädagogisch so gewissenhaft und gründlich zu begleiten, dass deren Erfolg nichts im Wege steht». Landesschülersprecher Moritz Meusel hingegen hatte die Prüfungsbedingungen am Vortag kritisiert.
Der 18-Jährige bemängelte, dass Jugendliche, die aufgrund hoher Inzidenzwerte monatelang im Fernunterricht waren, wesentlich schlechter auf das Abitur vorbereitet worden seien als diejenigen, die lange in die Schule gehen konnten. Schüler aus ärmeren Familien seien zusätzlich benachteiligt, weil sie sich keine Nachhilfe leisten konnten. Außerdem kritisierte Meusel, dass der Lernstoff für das Abitur kaum reduziert worden sei.
Das Kultusministerium hingegen betonte, die Prüfungsinhalte seien eingegrenzt, der Prüfungstermin um zwei Wochen nach hinten verschoben worden. Auch sei der Abschlussjahrgang vielerorts bereits am 1. Februar 2021 wieder in den Wechselunterricht zurückgekehrt.
Die schriftlichen Abiturprüfungen starten am 12. Mai im Fach Deutsch, am 18. Mai folgt Mathematik und am 21. Mai ein weiteres Fach etwa aus dem fremd-, gesellschafts- oder naturwissenschaftlichen Bereich. In zwei weiteren Fächern gibt es dann zwischen dem 7. Juni und 18. Juni die mündlichen Kolloquiumsprüfungen.
dpa/MB