Das Sturmtief «Xaver» hat in Bayern keine größeren Schäden angerichtet. Gefordert waren die Einsatzkräfte aber mancherorts auch wegen Schneefalls und glatter Straßen. Und am Wochenende? Die Temperaturen bleiben weitgehend im Plusbereich.
Bayern ist beim Orkantief «Xaver» glimpflich davongekommen. Die Einsatzkräfte waren zwar in weiten Teilen des Landes gefordert, es entstanden aber keine größeren Schäden. Schneefall führte am Freitag mancherorts zu Behinderungen auf den Straßen. So geriet der Verkehr auf der Autobahn 9 am Vormittag nahe Bayreuth ins Stocken, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Wegen Schneeglätte kamen einige Lastwagen nicht mehr voran und verursachten deshalb einen Stau. In der Nacht waren auch in den höheren Lagen Oberfrankens einige Fahrzeuge liegengeblieben.
Am Wochenende soll vor allem im Fichtelgebirge und im Bayerischen Wald sowie in den ostbayerischen Alpen weiter Schnee fallen. Im Süden Richtung Allgäu bleibe es am zweiten Adventssonntag dagegen weitgehend trocken, sagte Volker Wünsche vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Die Temperaturen bleiben über dem Gefrierpunkt bei zwei bis sechs Grad, von Montag an wird es mit bis zu sieben Grad sogar noch etwas milder. Leichten Frost gebe es höchstens nachts, wenn es aufklare, hieß es.
Am Münchner Flughafen fielen am Donnerstag 68 und am Freitagvormittag 37 Starts und Landungen aus. Dabei war «Xaver» in München selbst gar nicht so schlimm – die Annullierungen waren Folge der Wetterlage andernorts: «Das waren alles Destinationen im Norden», erläuterte ein Flughafensprecher. Am Nürnberger Flughafen wurden insgesamt sieben Flüge gestrichen.
In Oberbayern und Schwaben registrierte die Polizei kaum nennenswerte Schäden durch «Xaver». Auch die Neuschneefälle bereiteten keine größeren Probleme, es fielen nur wenige Zentimeter Schnee. «Das war vergleichsweise harmlos», sagte der Sprecher des Kemptener Polizeipräsidiums, Christian Owsinski.
Den Einsatzstellen in Oberbayern und Schwaben wurden nur vereinzelt umgestürzte Bäume oder Bauzäune gemeldet. Ansonsten gab es auch nur einige Rutschunfälle, bei denen es meistens bei Blechschäden blieb. Ausnahme war ein Unfall im Unterallgäu: Eine 22 Jahre alte Autofahrerin wurde schwer verletzt, als sie bei Benningen auf schneeglatter Straße zu schnell unterwegs war und in den Gegenverkehr schleuderte. Der entgegenkommende Autofahrer kam mit leichten Blessuren davon.
In der Oberpfalz fiel in Erbendorf und Kemnath (Landkreis Tirschenreuth) sowie in Undorf (Landkreis Regensburg) am Donnerstagabend für kurze Zeit der Strom aus. In Kemnath wurden Buden des Weihnachtsmarktes beschädigt. Auf der Bundesstraße 16 bei Abensberg (Landkreis Kelheim) in Niederbayern fuhren zwei Autos in einen umgestürzten Baum; die Insassen blieben unverletzt.
In Mittelfranken hat der Sturm nur geringen Schaden angerichtet. Lediglich einige Autos wurden von herabfallenden Ästen beschädigt, zudem stürzte der eine oder andere Bauzaun um, wie eine Polizeisprecherin sagte: «Alles in allem sind wir glücklicherweise verschont geblieben von Xaver.»
In München hat das Sturmtief die Premiere der neuen Pferdeshow «Cavallo Classico» am Freitagabend verhindert. Ein starker Ausläufer des Sturms habe das Veranstaltungszelt zerstört, sagte eine Sprecherin. Auch die Technik sei stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Menschen oder Tiere seien nicht verletzt worden. Die Premiere soll nachgeholt werden – das Datum ist bislang offen. «Cavallo Classico» soll der Show «Apassionata» Konkurrenz machen.
# dpa