Die seit Wochen immer wieder aus unterschiedlichen Gründen kritisierte bayerische Corona-Teststrategie soll weiterentwickelt werden. Das Kabinett um Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will sich in seiner Sitzung am Dienstag (10.00 Uhr) nicht nur mit den Erkenntnissen aus den jüngsten Pannen und Problemen bei der Übermittlung von Testergebnissen austauschen, auch die vor einer Woche von Bund und Ländern beschlossene Weiterentwicklung der Quarantäneregelung muss zunächst noch für den Alltag im Freistaat angepasst werden.
Im Gegensatz zu den übrigen Bundesländern will der Freistaat aber auch nach dem Ende der Sommerferien vorerst am kostenlosen Testangebot für alle Reiserückkehrer an Autobahnen, Flughäfen und Bahnhöfen festhalten. Die Form der kostenlosen Tests auch für alle Menschen, die keinerlei Symptome haben oder gar Kontakt zu einem nachgewiesenen Corona-Patienten hatten, ist bei Experten nicht unumstritten. Sie fürchten auch, dass dadurch Laborkapazitäten für Tests von Risikopatienten oder in Schulen verloren gehen.
Der Bund und die übrigen Bundesländer setzen nach dem Ende der Sommerferien in Baden-Württemberg in einer Woche beim Infektionsschutz nur noch auf eine Selbstisolation der Heimkehrer. Diese kann nur verkürzt werden, wenn die Betroffenen einen negativen Test vorweisen können.
Bayern setzt seit Monaten auf eine umfassende Teststrategie zur Verhinderung von Corona-Ansteckungen. In den vergangenen Ferienwochen wurden bereits mehrere Hunderttausend Heimkehrer auf freiwilliger Basis getestet. Bei der Übermittlung der Ergebnisse hatte es jedoch zunächst an den Autobahnen in mehr als 44 000 Fällen und später auch an Flughäfen massive Probleme gegeben. Nach Angaben des Ministeriums läuft es bei mehr als 90 Prozent der Tests planmäßig, das heißt, die Ergebnisse sind innerhalb von 48 Stunden bei den Betroffenen.
dpa
Nach der Sitzung des Ministerrats werden die Ergebnisse der Beratungen um 13 Uhr im Rahmen einer Pressekonferenz bekannt gegeben.
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