Bayern hat am Dienstag mit der Impfung aller Beschäftigten der Polizei im Freistaat begonnen. Dazu gehören nach Angaben des Innenministeriums rund 44.000 Beamte in Vollzug und Verwaltung sowie weitere Mitarbeiter. Zur Impfung der Polizei-Bediensteten wurde demnach ein eigenes Impfzentrum mit zwölf Standorten eingerichtet, 10.000 Impfdosen des Herstellers Astrazeneca standen zum Start bereit.
Polizisten in Streifendienst und Einsatzeinheiten seien im täglichen Dienst einem erhöhten Corona-Infektionsrisiko ausgesetzt «und damit völlig zurecht in der zweithöchsten Prioritätsstufe der Impfverordnung», sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann am Dienstag in München. Dass die Bereitschaft zum Impfen bei den Polizei-Beschäftigten groß sei, sei ein vorbildliches Signal.
Wie lange es dauern wird, alle impfwilligen bayerischen Polizisten zu versorgen, hängt nach Angaben des Ministeriums «von der weiteren Zulieferung des Impfstoffs» ab. Ziel sei es zunächst, die vorhandenen Dosen möglichst schnell zu verwenden. Als erstes sollen Polizisten im Streifendienst und bei den Einsatzeinheiten sowie Mitarbeiter mit Vorerkrankungen an der Reihe sein. Wer vor allem am Schreibtisch arbeitet, muss sich demnach vorerst noch gedulden.
Mehrere Tausend Polizei-Mitarbeiter sind nach Angaben des Ministeriums aber zumindest schon mit einer ersten Dosis versorgt. Stand Dienstag hatten kommunale Impfzentren laut Herrmann 2785 Beschäftigten im Rahmen des sogenannten Hop-On-Verfahrens Impfstoff angeboten, der sonst verfallen wäre. Wann diese Mitarbeiter ihre zweite Impfung erhalten, entscheiden demnach die Impfzentren.
Durch die Impfung der Polizei-Beschäftigten werde es andernorts aber keinen Impfstoff-Mangel geben, betonte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Dienstag. Bis Ende März stünden Lieferungen von rund 1,6 Millionen Dosen verschiedener Hersteller an. Daher müsse «niemand Sorge haben, dass an anderer Stelle der Impfstoff nicht zur Verfügung steht», sagte Holetschek.
Für die Bundespolizei sind die Impfzentren in München, Eichstätt, Würzburg, Nürnberg, Königsbrunn, Dachau, Sulzbach-Rosenberg, Aschaffenburg, Bayreuth, Regensburg, Ainring und Pilsting nach Angaben des bayerischen Innenministeriums zunächst nicht gedacht. Für sie sei das Bundesinnenministerium zuständig. «Wir haben den in Bayern tätigen Bundespolizisten aber in Aussicht gestellt, sie ebenfalls zu impfen, sofern genügend Impfstoff zur Verfügung steht», sagte ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums.
dpa/MB