Wie das Landesamt für Statistik am Dienstag mitteilte, legten die Ausfuhren im vergangenen Jahr um 5,4 Prozent zu auf 230,8 Milliarden Euro. Zugleich gingen die Importe gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent zurück auf 240,8 Milliarden Euro. Damit wurde das Außenhandelsdefizit auf 10 Milliarden Euro verkleinert.
Der größte Abnehmer für Waren aus dem Freistaat waren die USA, gefolgt von Österreich, China, Italien, Frankreich, den Niederlanden, Großbritannien und Polen. Beim Spitzentrio gab es gegensätzliche Entwicklungen: Die Exporte in die USA stiegen um 12 Prozent, die Exporte nach Österreich fielen um 12 Prozent, die Exporte nach China sanken um 5 Prozent. Auch die Einfuhren aus Österreich und China – den beiden führenden Importländern Bayerns – sanken.
Wichtigstes Exportgut Bayerns waren Autos und Maschinen. Die Autoexporte wuchsen von einem niedrigen Niveau aus um fast ein Drittel auf 45,6 Milliarden Euro.
Der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt, sagte am Dienstag: «Unsere Exporterwartungen für 2024 sind trüb.» Die Weltkonjunktur entwickle sich schwach, China leide unter einem niedrigen Binnenkonsum. Im Inland erschwerten Bürokratie, hohe Energiekosten und Steuern den Betrieben, konkurrenzfähige Exportgüter zu produzieren. Die Unternehmen importierten viele Vorprodukte aus kostengünstigen Standorten wie China, Tschechien, Polen, Ungarn und der Slowakei – alle fünf unter den Top-10-Lieferländern Bayerns. «Seit 2019 ist der Freistaat vom Export- zum Importland geworden.»
Optimistischer blickte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auf das abnehmende Außenhandelsdefizit. «Während der Pandemie sind insbesondere die Importe aus China rasant angestiegen. Und 2022 hat der kriegsbedingte Preisschock die Importe von Energie massiv verteuert. Diese negativen Sondereffekte sind nun vorüber.» Insgesamt zeigten die Zahlen, «dass wir hier im Freistaat die besten Rahmenbedingungen für Start-ups, Mittelstand und Konzerne bieten», sagte der Freie-Wähler-Chef. «Bayerns Wirtschaft ist weiter auf Kurs.»
dpa