Di, 15.11.2022 , 12:30 Uhr

Bayern: Einzelhandel sieht Weihnachtsgeschäft mit Hoffen und Bangen

Die bayerischen Einzelhändler sehen dem Weihnachtsgeschäft dieses Jahr mit gedämpften Erwartungen entgegen. Der Handelsverband Bayern (HBE) rechnet zwar damit, dass sich die Konsumlaune der Verbraucher in den kommenden Wochen noch etwas aufhellt. Aber die hohen Energie- und Lebenshaltungskosten bremsten die Konsumlaune.

Der Handel wäre «mit einem Weihnachtsgeschäft auf Vorjahresniveau zufrieden», sagte HBE-Präsident Ernst Läuger am Dienstag in München. Er hoffe, dass trotz der schwierigen Rahmenbedingungen «nicht an Geschenken gespart wird» und der «Umsatz einigermaßen stabil bleibt». Für November und Dezember erwartet der HBE einen Gesamtumsatz von 14,5 Milliarden Euro. Das entspräche nominal gut 5 Prozent mehr, inflationsbereinigt aber 4 Prozent weniger als im Vorjahr.

Auch der Online-Handel werde nach zwei umsatzstarken Corona-Jahren die Kaufzurückhaltung der Kunden im Weihnachtsgeschäft spüren: «Wir rechnen mit einem nominalen Plus von 1,4 Prozent. Dies entspricht 2,3 Milliarden Euro. Real bedeutet dies allerdings ein Minus von 4,5 Prozent», sagte Läuger.

 

Weihnachtsgeschäft ist extrem wichtig

Der bayerische Einzelhandel habe übers Jahr gesehen ganz gute Umsätze gemacht; aber für einige Branchen sei das Weihnachtsgeschäft existenziell wichtig. Die Spielwarenhändlerin Angela Frey sagte, sie erlebe die Kunden nicht sparsamer, aber bewusster und bedachter beim Einkauf. Der Modehändler Johannes Huber sagte, die Nachfrage nach Mänteln, Schals und Handschuhen sei bislang gering. Er freue sich jetzt auf Kälte, Schnee, Weihnachtsmärkte und Weihnachtsbeleuchtung.

 

Wohl keine Lieferprobleme

Die Läger sind laut HBE in der Regel gut gefüllt, Lieferprobleme dürften die Ausnahme sein. Im Bereich Elektronik könnte es vielleicht das ein oder andere nicht sofort geben, sagte HBE-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Puff. Mit Blick auf den stabilen Arbeitsmarkt und Gaspreisbremse warnte er davor, schlechte Stimmung herbeizureden und in Sack und Asche zu gehen.

 

Deutschland-Trikot uninteressant

Wie in den Vorjahren dürften neben Gutscheinen und Geld vor allem wieder Kosmetik, Bücher, Schreibwaren, Uhren, Schmuck, Spielwaren, Sportartikel und Bekleidung unter dem Christbaum liegen. Keinen Rückenwind erwartet der Handel von der bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar: «Da ist eher tote Hose. Das Deutschland-Trikot ist ein Ladenhüter», sagte HBE-Sprecher Bernd Ohlmann.

 

dpa / MB

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