Die Zahl der Arbeitslosen in Bayern ist durch die Corona-Krise deutlich gestiegen. Im Mai waren insgesamt 290.580 Menschen in Bayern arbeitslos gemeldet. Das sind 89.354 Menschen bzw. 44,4 Prozent mehr als im vergangenen Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 3,8 Prozent. Das ist die höchste Quote für einen Mai seit zehn Jahren.
Der Arbeitsmarkt in Bayern ist auch im Mai wenig aufnahmefähig. Zwar haben im Mai weniger Menschen ihre Arbeitsstelle verloren als im Vormonat (-29,8 Prozent). Allerdings konnten gleichzeitig weniger Personen ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Beschäftigung beenden (-16,6 Prozent). Dadurch ist die Arbeitslosigkeit insgesamt weiterhin gestiegen. Nicht zuletzt führen die Einschränkungen bei den arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen dazu, dass weniger Menschen qualifiziert werden können“, erklärte Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern.
„Trotz der Lockerungen der Beschränkungen steht die bayerische Wirtschaft noch vor großen Herausforderungen“, sagte Holtzwart.
Arbeitslosenzahl im Mai: + 18.727 auf 290.580 (+6,9 Prozent)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 89.354 (+ 44,4 Prozent)
Arbeitslosenquote gegenüber Vormonat: + 0,2 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent
Arbeitslosenquote gegenüber Vorjahr: + 1,1 Prozentpunkte
Mehr Informationen zum Arbeitsmarkt in Bayern: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/rd-by/31-2020
„Die Kurzarbeit hat unseren Betrieben und Beschäftigten geholfen, die letzten Wochen zu überbrücken. Jetzt gilt es, die Kurzarbeiter wieder in volle Beschäftigung zu bringen. Gleichzeitig müssen wir es für die Betriebe attraktiv machen, neue Arbeitsplätze zu schaffen“, kommentiert Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger die heute vorgelegten Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.
Im Mai lag die Arbeitslosenquote mit 3,8 Prozent um 1,1 Prozentpunkte deutlich über dem Vorjahresmonat. Kurzarbeit wurde für 139.362 Beschäftigte angezeigt.
Der Wirtschaftsminister weiter: „Mit unserem Soforthilfeprogramm und den vielfältigen Krediterleichterungen der LfA Förderbank Bayern haben wir schnell gehandelt und erste Hilfe geleistet. Die Wirtschaftskreisläufe kommen mit der schrittweisen Öffnung jetzt langsam wieder in Schwung. Für eine nachhaltige Erholung brauchen wir jetzt ein passgenaues Konjunktur- und Strukturprogramm mit einer wachstumsfreundlichen Steuerpolitik und gezielten Investitionen sowie die Stärkung regionaler Wirtschaftskreisläufe und mehr Produktion lebensnotwendiger Güter in Bayern. Am Arbeitsmarkt sind auch mehr Flexibilität bei Arbeitszeiten und Beschäftigungsmöglichkeiten das Gebot der Stunde statt Regulierungen und Einschränkungen. Damit sichern wir Arbeitsplatze und verhindern Arbeitslosigkeit.“
In den bayerischen Regierungsbezirken lagen im Mai 2020 die Arbeitslosenquoten zwischen 3,3 Prozent in der Oberpfalz und 4,4 Prozent in Mittelfranken und somit überall weit unter dem Bundesdurchschnitt von 6,1 Prozent.
Die Kurzarbeit hat im Bezirk Cham Arbeitsplätze in der Krise gesichert.
Im Bezirk der Agentur für Arbeit Cham sank die Zahl der arbeitslos gemeldeten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer binnen Monatsfrist um rund 100 Personen bzw. 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit stark an, und zwar um knapp 540 Personen bzw. 47,5 Prozent. Mitte des Berichtsmonats waren knapp 1.670 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer arbeitslos gemeldet.
Die Arbeitslosenquote verbesserte sich von 3,1 Prozent im April auf nunmehr 2,9 Prozent. Im Vorjahr lag die Arbeitslosenquote im Mai bei hervorragenden 2,0 Prozent.
Im Agenturbezirk Regensburg – Regensburg Stadt/Land, Kelheim und Neumarkt – sind im Berichtsmonat 10.858 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 795 Personen oder 7,9 Prozent mehr als im Vormonat und 3.002 oder 38,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,0 Prozent und liegt damit 0,1 Prozentpunkte über Vormonat und 0,8 über dem Prozentwert des Mai letzten Jahres.
„Die Zahl der Arbeitslosen hat sich im Vergleich zum Vormonat weiter erhöht. Im Vorjahresvergleich zeigen sich die Auswirkungen für den Arbeitsmarkt durch die Pandemie besonders deutlich. […] Unsere Wirtschaft ist momentan geprägt von den einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus. Auch wenn die Einschränkungen nach und nach gelockert werden und die Produktion hochfährt, wird es weiterhin zu Beeinträchtigungen der Lieferketten kommen, wodurch der Handel eingeschränkt beliebt. Die Unternehmen blicken deutlich pessimistischer in die Zukunft, weshalb Investitionen zurückgefahren werden.“ – Johann Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Regensburg
Die Statistik für den Landkreis Regensburg
Die Statistik für die Stadt Regensburg
Pressemitteilungen Arbeitsagenturen Regensburg und Deggendorf, Bundesagentur für Arbeit, Bayerisches Wirtschaftsministerium, MB