Der Bayerische Lehrerverband BLLV kritisiert die Staatsregierung für ihren Umgang mit dem Thema «Bildungsintegration von Behinderten». «Die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Inklusion an Bayerns Schulen lassen auch neun Jahre nach in Kraft treten der UN-Konvention zu wünschen übrig», sagt BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann und verlangt ein «Ende der Hängepartie» bei dem Thema.
Die Kritik will der Lehrerverband am Montag (10.30 Uhr) mit den Ergebnissen einer Forsa-Befragung im Auftrag des BLLV-Dachverbandes, dem Verband Bildung und Erziehung (VBE), untermauern. Für die Studie wurden bundesweit mehr als 2000 Lehrer nach ihrer Meinung zum Thema Inklusion befragt, rund 500 davon aus Bayern.
Damit es für alle gleiche Bildungschancen gibt, wurde im Jahr 2006 von der UNO-Generalversammlung in New York das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderung verabschiedet. Darin wird «ein integratives Bildungssystem auf allen Ebenen und lebenslanges Lernen» gefordert. Die umstrittene Zielsetzung: Der gemeinsame Schulbesuch von behinderten und nicht-behinderten Kindern soll zum Normalfall werden. In Bayern leben derzeit mehr als 74.000 Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf.
dpa/MF