Im dritten Quartal 2024 meldeten sich die Beschäftigten in Bayern häufiger krank, jedoch für kürzere Zeiträume. Dies geht aus aktuellen Zahlen der Krankenkasse DAK hervor. Insgesamt wurden 40 Krankschreibungen pro 100 Beschäftigte registriert, was einem Anstieg von knapp 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig sank die durchschnittliche Krankheitsdauer auf 10,1 Tage, also um einen Tag weniger als im Vorjahreszeitraum.
Trotz der häufigeren Krankmeldungen blieb der durchschnittliche Krankenstand konstant. An jedem Tag waren wie im Vorjahr 4,4 Prozent der Arbeitnehmer krankgeschrieben. Damit liegt Bayern weiterhin unter dem bundesweiten Durchschnitt, der bei 5,0 Prozent liegt.
Die häufigsten Ursachen für die Fehltage waren psychische Erkrankungen wie Depressionen und Anpassungsstörungen, die 78 Fehltage pro 100 Versicherte verursachten. Muskel-Skelett-Erkrankungen lagen mit 76 Fehltagen knapp dahinter. Atemwegserkrankungen verzeichneten 54 Fehltage, jedoch einen deutlichen Anstieg von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dieser Anstieg ist für ein Quartal mit warmen Sommerwochen ungewöhnlich.
DAK-Landeschef Rainer Blasutto betont die Notwendigkeit einer gründlichen Analyse der hohen Krankenstände, um nachhaltige Lösungen zu finden. Er warnte vor vorschnellen Maßnahmen wie der Abschaffung der telefonischen Krankschreibung oder einer Debatte über angebliche Blaumacher. Solche Schritte würden weder den Betroffenen noch den Betrieben weiterhelfen.
dpa / MF