Do, 29.11.2018 , 13:38 Uhr

Bayern: Austausch von Grippe-Impfdosen soll Abhilfe schaffen

Winterzeit ist auch Grippezeit. Wer sich jetzt aber jetzt noch gegen Grippe impfen lassen möchte, muss wirklich Glück haben. Denn im Großteil von Ostbayern wird der Grippe-Impfstoff knapp oder es gibt sogar überhaupt keinen mehr.

DieBayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) hat sich gestern in München zu einer Sondersitzung getroffen.  Anlass waren vergangene Woche bekanntgewordene Lieferengpässe. Die LAGI hat beschlossen, dass alle an der Versorgung Beteiligten, insbesondere Apotheken, Hersteller und Ärzte ermitteln, ob und wo noch Impfdosen vorrätig sind. Ärzte erhalten durch die Behörden die Möglichkeit, angesichts dieser besonderen Situation untereinander Impfstoffe austauschen zu dürfen. Die bayerischen Krankenkassen unterstützen dies unbürokratisch, sofern eine Dokumentation erfolgt ist. Die Kassenärztliche Vereinigung (KVB) prüft, wie sie die Ärzte bei der Recherche und bei der Vermittlung unterstützen kann. Die bereits etablierte „Tauschbörse“ des Bayerischen Apothekerverbandes wird beibehalten.

Darüber hinaus wurde vereinbart, die aktuelle Situation genau zu evaluieren und hieraus Lösungsvorschläge für die kommenden Saisons zu erarbeiten, um das künftige Impfverhalten der Bevölkerung besser prognostizieren und die Versorgung sicherstellen zu können. Hierzu werden sich die Mitglieder der LAGI weiterhin eng austauschen.

In den letzten Tagen kam auch die Überlegung auf, den fehlenden Grippe-Impfstoff für Bayern aus dem europäischen Ausland zu beziehen. Denn Nachschub wird es von den Pharmakonzernen keinen mehr geben. Es dauert etwa sechs Monate, bis ein Impfstoff produziert ist.  Insgesamt sind in Deutschland für dieses Jahr knapp 16 Millionen Impfdosen produziert worden.

Über die LAGI

Die Bayerische Landesarbeitsgemeinschaft Impfen (LAGI) wurde im November 2006 gegründet. Sie vereint Vertreter von Ärzteverbänden, Apothekern, Körperschaften, dem Öffentlichen Gesundheitsdienst, gesetzlichen wie privaten Krankenkassen und Wissenschaft einschließlich aller bayerischen Mitglieder der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Die LAGI hat zum Ziel, den Impfschutz der bayerischen Bevölkerung auf der Basis der Freiwilligkeit und informierten, mündigen Entscheidung sowie entsprechend dem aktuellen wissenschaftlichen Stand zu verbessern. Der Sitz der Geschäftsstelle ist am Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL).

 

Pressemitteilung LAGI

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