Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist zu Jahresbeginn auf über vier Prozent gestiegen. Insgesamt 316.791 Menschen waren arbeitslos gemeldet, im Vergleich zum Dezember ein Anstieg um 0,6 Prozent. Das teilte die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag in Nürnberg mit.
Der Anstieg ist nach Einschätzung der Arbeitsagentur jedoch vor allem saisonal bedingt, da die Arbeitslosenzahlen im Winter traditionell etwas höher sind. Die Arbeitslosenquote lag im Januar bei 4,2 Prozent, nach 3,6 Prozent im Dezember 2020.
„Zum Vergleich: letztes Jahr ist die Arbeitslosigkeit im Freistaat von Dezember auf Januar um 41.081 bzw. 19,7 Prozent gestiegen. Von der saisonalen Entwicklung sind mit einem Anstieg von 31.382 bzw. 20,4 Prozent vor allem Männer betroffen, die eher in witterungsbedingten Berufen arbeiten. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 67.289 bzw. 27,0 Prozent ebenfalls deutlich gestiegen. Ausländer, Langzeitarbeitslose sowie Menschen ohne Berufsabschluss verzeichnen die höchsten Anstiege der Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich.“ – Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern
Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger zu den aktuellen Arbeitsmarktzahlen: „Der bayerische Arbeitsmarkt liefert zum Jahresauftakt keine negative Überraschung. Der moderate Anstieg der Arbeitslosenquote im Januar im Vergleich zum Vormonat liegt im saisonal üblichen Rahmen. Dennoch leiden einzelne Branchen wie Gastronomie, Tourismus und Teile des Einzelhandels weiter massiv unter dem anhaltenden Lockdown. Die relativ robuste Arbeitsmarktlage ist den umfangreichen Kurzarbeiterregelungen zu verdanken. Es war richtig, auf dieses Instrument zu setzen. Die für den Aufschwung dringend benötigten Fachkräfte können im Unternehmen gehalten werden. Wir schaffen so eine Perspektive für viele vom Lockdown betroffene Betriebe.“
Die Stabilität habe aber auch ihren Preis, erläutert der Minister: „Im abgelaufenen Jahr hat die Bundesagentur für Arbeit 22,1 Mrd. Euro für Kurzarbeitergeld ausgegeben. Das ifo Institut schätzt, dass allein in Bayern noch immer rund 337.000 Menschen in Kurzarbeit sind. Es ist absehbar, dass die Reserven der BA bald aufgebraucht sind. Wichtig ist daher, rasch eine Öffnungsstrategie für Handel, Gastronomie und Dienstleistungssektor auf den Weg zu bringen, die dem Schutz der Gesundheit und der Existenzsicherung der Unternehmen gerecht wird. Aus Kurzarbeit darf nicht Arbeitslosigkeit werden.“
Im Bezirk der Arbeitsagentur Cham stieg die Arbeitslosigkeit von Dezember auf Januar erwartungsgemäß sprunghaft an. Die Arbeitslosenquote kletterte von 2,9 Prozent im Dezember auf 4,4 Prozent im Januar.
„Hauptgrund sind saison- und witterungsbedingte Entlassungen im Bauhaupt- und Baunebengewerbe und anderen Außenberufen wie zum Beispiel in der Forstwirtschaft und im Gartenbau. Im Januar des vergangenen Jahres lag die Quote bei 4,1 Prozent. Die 0,3 Prozent mehr als im Vorjahr sind Corona geschuldet. Die Landkreis-Quote liegt bei 4,7 Prozent“, berichtet der Chamer Geschäftsstellenleiter Hans-Peter Hausladen.
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Im Berichtsmonat sind im Hauptagenturbezirk 8.126 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 1.046 Personen oder 14,8 Prozent mehr als im Vormonat und 2.091 oder 34,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Von diesem Allgemeintrend sind fast alle Gruppen des Arbeitslosenbestandes betroffen.
Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 4,0 Prozent und liegt damit um 0,5 Prozentpunkte höher als im Vormonat und 1,0 höher als vor einem Jahr.
Die aktuellen Zahlen für die Stadt Regensburg finden Sie hier.
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Im Januar 2021 sind im Agenturbezirk Kelheim 2.817 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet. Das sind 652 Personen oder 30,1 Prozent mehr als im Vormonat und 676 Personen oder 31,6 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,9 Prozent und liegt damit um 0,9 Prozentpunkte höher als im Januar 2020.
Die aktuellen Zahlen für Kelheim finden Sie hier.
dpa/Agentur für Arbeit/Bayerisches Wirtschaftsministerium/MB