Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Vormonat um 3288 auf 253 108, ein Anstieg um 1,3 Prozent. So niedrig sei der saisonal bedingte Anstieg von Juli auf August zuletzt 1975 gewesen, teilte die Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote blieb im August unverändert bei 3,3 Prozent, das ist weniger als vor einem Jahr (4,1 Prozent), aber höher als im August 2019 vor der Corona-Krise (2,9 Prozent).
«Der Arbeitsmarkt in Bayern holt weiter auf. Der übliche Anstieg der Arbeitslosigkeit von Juli auf August fiel heuer deutlich geringer aus», sagte der Chef der Regionaldirektion, Ralf Holtzwart. Der Anstieg zum Vormonat sei vor allem auf Jüngere zurückzuführen, die sich nach Ende des Ausbildungsjahres und Sommersemesters arbeitslos meldeten.
Besonders erfreulich sei die Arbeitskräftenachfrage, sagte Holtzwart. 33 388 neue Stellen wurden den Arbeitsagenturen und Jobcentern in Bayern im August gemeldet. Das sind 9983 beziehungsweise 42,7 Prozent mehr als im August 2020. Rund 134 000 Stellen sind derzeit unbesetzt – damit sind mehr Stellen offen als vor der Corona-Krise im August 2019 (rund 130 000). Stichtag für die aktuelle Statistik war der 12. August.
Den jüngsten Zahlen zufolge waren im Juni rund 5,748 Millionen Menschen in Bayern sozialversicherungspflichtig beschäftigt – und damit rund 1,2 Prozent mehr als im Juni 2020. «Die Beschäftigung ist den dritten Monat in Folge im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Kurzarbeitenden weiter», sagte Holtzwart.
Regional gibt es allerdings große Unterschiede in Bayern: Die niedrigste Arbeitslosenquote hat zurzeit der Landkreis Eichstätt mit 1,8 Prozent. Am höchsten ist die Quote in den Städten Augsburg (6,0 Prozent) und Schweinfurt (6,2 Prozent).
Der konjunkturelle Aufschwung wirkt sich positiv auf den bayerischen Arbeitsmarkt aus. Das zeigen die heute von der Bundesagentur für Arbeit vorgelegten Zahlen für August 2021. Demnach lag die Arbeitslosenquote bei 3,3 Prozent und damit 0,8 Prozentpunkte niedriger als im August 2020. Gegenüber Juli blieb sie konstant. Für Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ist das ein ermutigendes Zeichen: „Gegenüber dem Vorjahresmonat im Corona-Jahr 2020 konnten wir weiter Boden gutmachen. Sogar der im August übliche saisonale Anstieg ist dieses Jahr ausgeblieben. Die Zeichen stehen auf Erholung.“
Im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie ist die Arbeitslosenzahl im August noch um 34.000 höher. Aiwanger: „Ziel muss sein, die Menschen rasch in eine neue Beschäftigung zu bringen. Das für fast alle Branchen gemeldete Plus an offenen Stellen stimmt mich sehr zuversichtlich. Für ein nachhaltiges Aufwachsen brauchen Gastronomie, Hotellerie, Einzelhandel und unsere vielen Dienstleister aber die klare Zusage, dass es keinen Lockdown mehr geben wird. Die 3G-Regel erlaubt ein sicheres Öffnen bei wechselnden Inzidenzwerten.“
Große wirtschaftspolitische Versäumnisse sieht der bayerische Wirtschaftsminister weiterhin auf Bundesebene. Aiwanger mahnt: „Die Verlängerung der epidemischen Lage hat die Planbarkeit für unsere Unternehmen nicht verbessert. Der Bund bleibt eine unternehmerfreundliche Politik weiter schuldig. Das gilt erst recht für das überfällige Entlastungspaket aus Absenkung der Unternehmensabgaben, mehr Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt sowie weniger Vorschriften und einfachere Verfahren, sprich weniger Bürokratie für die Unternehmen.“
dpa/stmwi
Im Kreis Regensburg Stadt sind im Berichtsmonat 3.810 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 30 Personen oder 0,8 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 753 oder 16,5 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Mit 4,2 Prozent liegt die aktuelle Arbeitslosenquote um 0,9 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres.
Im Landkreis Regensburg sind im Berichtsmonat 2.937 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind 23 Personen oder 0,8 Prozent weniger als im Vormonat und 449 oder 13,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die aktuelle Arbeitslosenquote liegt mit 2,6 Prozent um 0,4 unter dem Wert des Vorjahres.
Im Agenturbezirk Kelheim sind im Berichtsmonat 2.089 Männer und Frauen arbeitslos. Das sind sechs Personen oder 0,3 Prozent mehr als im Vormonat, jedoch 303 Personen oder 12,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt 2,9 Prozent und liegt um 0,4 unter Vorjahresniveau.
„Die Arbeitslosigkeit stieg mit der einsetzenden Sommerpause im Bezirk der Agentur für Arbeit Cham heuer nur gering an“, berichtet der Leiter der Geschäftsstelle, Hans-Peter Hausladen. Die Arbeitslosigkeit nahm von Juli auf August um rund 20 Personen bzw. 1,7 Prozent zu. Mit zirka 1.350 betroffenen Arbeitnehmern fiel die Arbeitslosigkeit rund 350 Personen bzw. 20,3 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Gegenüber dem August 2019 nahm die Arbeitslosigkeit bis zum aktuellen Berichtsmonat um rund 130 Personen bzw. 10,3 Prozent zu.
Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von Juli auf August um 0,1 Prozentpunkte und liegt nunmehr bei 2,4 Prozent. Im August 2020 lag die Quote bei 3,0 Prozent, im August 2019 bei 2,2 Prozent.
Agentur für Arbeit Schwandorf/ Agentur für Arbeit Regensburg/MB