Fr, 14.08.2020 , 10:24 Uhr

Bayern: Abwärtstrend der Industrie verlangsamt

Der coronabedingte Abwärtstrend der bayerischen Industrieproduktion hat sich im Laufe des Frühsommers abgeschwächt. Die Produktion des Verarbeitenden Gewerbes in Bayern war im Juni 2020 nur noch leicht unter demVorjahresniveau, so das Bayerische Landesamt für Statistik. Im Jahresverlauf ist die Fahrzeugbranche am stärksten im Minus.

 

Nach den nunmehr vorliegenden offiziellen Daten sank die bayerische Industrieproduktion im Juni verglichen mit dem Vorjahr um 2,3 Prozent. Verglichen mit dem Einbruch im April und im Mai von jeweils über 30 Prozent sei das «deutlich erholt», wie das Statistische Landesamt in Fürth am Freitag formulierte. Die Zahlen spiegeln unter anderem den Effekt des weitgehenden Shutdowns im Frühjahr wider, als die meisten Fabriken stillstanden. Gegen Ende Mai lief die Produktion vielerorts wieder an.

In der Gesamtbetrachtung des ersten Halbjahrs zeigt sich, wie hart Corona die bayerische Industrie traf – und dass die Metall- und Elektroindustrie inklusive Autoherstellern als wichtigste Branche am schwersten in Mitleidenschaft gezogen wurde. In Summe schrumpfte die Industrieproduktion im ersten Halbjahr demnach um 14 Prozent. In der Autoindustrie und bei deren Zulieferern fiel das Minus mit 29,3 Prozent jedoch noch viel größer aus, ebenso in der Metallerzeugung und -bearbeitung mit minus 20,8 Prozent.

Für die Pharmaindustrie bedeutet Corona hingegen bessere Geschäfte, die Produktion der Medikamentenhersteller legte um fast 11 Prozent zu. Aus nicht unmittelbar ersichtlichen Gründen waren auch «Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren» im ersten Halbjahr gefragt, die Produktion stieg um 2,8 Prozent. Allerdings sind weder Medikamente noch Holz und Kork für die bayerische Wirtschaft von vergleichbarer Bedeutung wie Metall und Elektro.

 

dpa / MB

Das könnte Dich auch interessieren

31.10.2024 Bayern: 16.500 Firmen verpassen Frist für Corona-Hilfen-Abrechnung Rund 16.500 bayerische Unternehmen haben trotz einer zusätzlichen einjährigen Frist keine Schlussabrechnung für die Corona-Hilfen des Bundes eingereicht. Dies gab die Industrie- und Handelskammer (IHK) München und Oberbayern bekannt. Betroffene Unternehmen sind nun verpflichtet, den gesamten Corona-Zuschuss plus Zinsen zurückzuzahlen. Firmen, die jedoch eine Fristverlängerung beantragt haben, können ihre Abrechnung im Rahmen eines Anhörungsverfahrens bis 17.07.2024 Steigende Werte in Regensburg: Abwasser zeigt «moderate» Corona-Welle in Bayern In Bayern gibt es zurzeit wieder deutlich mehr Corona-Infektionen. Darauf deutet das Abwassermonitoring hin. Experte Oliver Keppler spricht von einer moderaten Welle im Freistaat. Auch in Regensburg steigen die Werte. 25.02.2024 Bayerische Förderinitiative zu Long- und Post-COVID liefert weitere wichtige Ergebnisse Bei den vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention geförderten Forschungsprojekten zu Long- und Post-COVID liegen nun weitere wichtige Ergebnisse vor. Darauf hat Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach am Sonntag hingewiesen. 15.01.2024 Acht Apotheken sollen Corona-Medikament illegal weiterverkauft haben Weil sie das Corona-Medikament Paxlovid illegal ins Ausland verkauft haben sollen, wird gegen mehrere Apothekerinnen und Apotheker in Bayern ermittelt. «Über die Zahl der unterschlagenen Packungen Paxlovid kann derzeit nur spekuliert werden», sagte ein Pressesprecher der Bayerischen Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen (ZKG) in Nürnberg am Montag. «Wir sind erst am