Im vergangenen Jahr sind im Freistaat 79 Menschen ertrunken. Das sind weniger als in den Vorjahren: 2019 waren es 95 und 2018 89 Tote. Auch bundesweit ist die Zahl der Badetoten zurück gegangen. Für die Schwimmausbildung sind auch die geschlossenen Schwimmbäder vergangenes Jahr durch die Corona-Pandemie ein großes Problem.
Wie die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) am Dienstag mitteilte, kamen 64 Menschen in Flüssen und Seen ums Leben. Diese seien die größten Gefahrenquellen, denn nur vergleichsweise wenige würden von Rettungsschwimmern bewacht, sagte DLRG-Präsident Achim Haag. Das Risiko, dort zu ertrinken, sei deshalb um ein Vielfaches höher als etwa in Schwimmbädern.
Auch bundesweit ging die Zahl der Badetoten zurück - von 417 auf 378 Menschen. Die Opfer in Bayern gehörten der Statistik zufolge allen Altersstufen an, 60 waren männlich. Die meisten Todesfälle gab es in den sommerlich heißen Monaten Juli und August. Bayern rangiert bei der Zahl der Badetoten im bundesweiten Vergleich auf dem ersten Platz. Die zweitmeisten Opfer gab es in Niedersachsen mit 50 Toten, den dritten Rang belegt Nordrhein-Westfalen mit 47 Toten.
Für die Schwimmausbildung sei 2020 wegen der coronabedingten Einschränkungen ein verlorenes Jahr gewesen, sagte Haag. Das Problem bestehe jedoch auch unabhängig von der Pandemie. Fast 25 Prozent aller Grundschulen in Deutschland könnten keinen Schwimmunterricht mehr anbieten, weil ihnen kein Bad zur Verfügung stehe. Ausbildende Verbände wie die DLRG hätten Wartelisten von ein bis zwei Jahren für einen Schwimmkurs. «Mehr als jeder zweite Grundschulabsolvent ist kein sicherer Schwimmer mehr.»
dpa/MB