Deutschlandweit geht die Zahl der Verkehrstoten zurück – in Bayern ist sie leicht gestiegen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden kamen im vergangenen Jahr 616 Menschen bei Verkehrsunfällen auf Bayerns Straßen ums Leben – zwei mehr als 2015. Mit 48 Toten je Million Einwohner liegt Bayern weit über dem Bundesdurchschnitt.
Das Polizeipräsidium Oberpfalz hat heute detaillierte Zahlen aus dem Regierungsbezirk bekannt gegeben:
Wie bereits 2015 verzeichnet die Statistik für 2016 einen Anstieg der Verkehrsunfälle im Regierungsbezirk Oberpfalz. Insgesamt ereigneten sich im vergangenen Jahr 35.214 Verkehrsunfälle (2015: 34.212; + 2,9 %), ein neuer Höchststand im Langzeitvergleich – Betrachtung eines Zehnjahreszeitraums.
Entgegen der allgemeinen Entwicklung sank die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 49 bzw. 1,1 % auf nunmehr 4.550. Die sogenannten schwerwiegenden Verkehrsunfälle mit Sachschaden, denen eine Ordnungswidrigkeit im Anzeigenbereich oder Straftaten, wie beispielsweise Vorfahrts- oder Rotlichtverstöße oder ein unerlaubtes Entfernen vom Unfallort zu Grunde liegen, stiegen um 4,0 % von 7.082 auf 7.535 an.
Kleinunfälle mit 23.129 Fällen (2015: 22.531; + 2,7 %) stellen die mit Abstand häufigste Unfallart dar.
Die auffälligsten Steigerungen sind bei Verkehrsunfällen auf Bundesautobahnen (2016: 3.191, + 413) sowie Verkehrsunfälle bei denen sich die Verursacher unerlaubt vom Unfallort entfernten (2016: 5.728; + 429), registriert.
Betroffene Verkehrsteilnehmer
Während 2015 bei Verkehrsunfällen noch 83 Personen ihr Leben verloren, ging die Anzahl der Unfalltoten im Jahr 2016 auf 80 (- 3,6 %) zurück.
Ebenfalls rückläufig war die Anzahl der verletzten Personen.
Diese sank von 6.355 in 2015 auf 6.257 Personen (- 1,5 %). Werden die schwerverletzten Verkehrsteilnehmer betrachtet, so konnte mit 1.020 Personen (2015: 1.102) ein Rückgang um 7,4 % und der niedrigste Wert im Langzeitvergleich festgestellt werden.
Langzeitvergleich – zehn Jahre
Im Vergleich zum Ausgangsjahr 2007 kann für das Kalenderjahr 2016 ein Anstieg bei allen registrierten Verkehrsunfällen um 13,9 % festgestellt werden. Die Verkehrsunfälle mit Personenschaden verringerten sich hingegen um 12,4 %, während die Anzahl der schwerwiegenden Verkehrsunfälle mit Sachschaden um 11,4 % zunahmen.
Die Anzahl der Verkehrstoten sank im Vergleich zu 2007 um 31,0 %. Ferner weist die Statistik 12,4 % weniger verletzte Personen aus.
Zahlen aus Niederbayern
Auch aus Niederbayern sind heute Zahlen bekannt gegeben worden: Dort registrierten die Polizeidienststellen im vergangenen Jahr 41.044 Verkehrsunfälle, hiervon 5.410 Unfälle mit Personenschaden und 8479 schwerwiegende Verkehrsunfälle mit Sachschaden. Dies bedeutet einen Anstieg der Gesamtunfallzahlen zum Vorjahr von insgesamt 1.94%. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass es sich fast bei jedem dritten Verkehrsunfall um einen Wildunfall handelt (14.259).
Die Zahl der verletzten Personen stieg im Jahr 2016 auf 7.260. Im Jahr 2016 verloren 66 Menschen auf Niederbayerns Straßen aufgrund eines Verkehrsunfalles ihr Leben, im Jahr 2015 waren es noch 85 Menschen.
Angestiegen ist bei Unfällen mit der Ursache Geschwindigkeit bedauerlicherweise die Anzahl der verletzten Personen. Wurden im Jahr 2015 noch 959 Menschen in Zusammenhang mit Geschwindigkeitsunfällen verletzt, stieg die Zahl der Verletzten im Jahr 2016 auf 1.096. Die Zahl der getöteten Personen blieb hier konstant bei 21.
Das Polizeipräsidium Niederbayern wird zur Reduzierung der Geschwindigkeitsunfälle und deren Folgen weiterhin verstärkt auf den Einsatz von Geschwindigkeitsmessungen an „Raserstrecken“ und an Unfallschwerpunkten setzen. Hierzu gehören natürlich auch ganzheitliche Verkehrskontrollen. Überhöhte Geschwindigkeit ist nach wie vor eine der Hauptunfallursachen. Auch heuer findet wieder der jährliche „Blitzmarathon“ statt.
dpa/Pressemitteilungen Polizei/MF