Mi, 13.09.2023 , 12:30 Uhr

Bayern: 50 Menschen ertrunken - weniger Badetote als 2022

Die Zahl der Ertrunkenen in Bayern ist in diesem Jahr gesunken, dennoch bleibt die Gefahr, insbesondere für Nichtschwimmer, bestehen.

In diesem Jahr sind in Bayern bisher deutlich weniger Menschen ertrunken als 2022. Bis zum 10. September registrierte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) 50 Todesfälle im Freistaat, das sind 12 weniger als im Vorjahr. Bayern hat damit die meisten Ertrunkenen unter allen Bundesländern. – vor Nordrhein-Westfalen mit 36 und Baden-Württemberg mit 30. Bundesweit waren es 260 Menschen, auch dies ein Rückgang.

 

Meisten Todesfälle in Seen

Im August und Juli zählte die DLRG jeweils 11 Todesfälle. Über das Jahr betrachtet waren 80 Prozent der Verstorbenen Männer. Junge Erwachsene zwischen 21 und 30 Jahren sowie Personen über 66 waren überproportional betroffen. Bei den jungen Erwachsenen seien Unglücke «des Öfteren auf leichtsinniges und übermütiges Verhalten zurückzuführen. Alkohol und andere Drogen sind dabei häufiger mit im Spiel», hieß es von der DLRG mit Blick auf die auch deutschlandweit existierende Tendenz. «Zudem konnten viele Opfer nur schlecht oder gar nicht schwimmen.» Bei den älteren Menschen seien dagegen oft gesundheitliche Probleme Ursache des Ertrinkens gewesen.

Die meisten Fälle in Bayern gab es mit 23 in Seen, gefolgt von 17 Toten in Flüssen. Aber auch in Schwimmbädern ertranken Menschen: in diesem Jahr bisher 2.

 

Wichtigkeit von Schwimmwesten

Die DLRG appellierte an Wassersportler, Schwimmwesten zu tragen. Unfälle, besonders bei Kanuten und Stand-up-Paddle-Fahrern, könnten so verhindert werden. Besorgniserregend ist die Tatsache, dass die Mehrheit der Schüler nach der Grundschulzeit nicht sicher schwimmen kann.

 

Sicherheitsmaßnahmen

Die Wasserwacht Bayern warnte zu Sommerbeginn vor Leichtsinn beim Baden. Trotz des Rückgangs der Ertrinkungsfälle wird die Gefahr oft unterschätzt. Mehr als 130.000 ehrenamtliche Einsatzkräfte unterstützen die Wasserwacht im Freistaat. Ein besorgniserregender Trend: Jedes fünfte Grundschulkind in Bayern kann nicht schwimmen.

Als Reaktion plant das Innenministerium, allen Erstklässlern und Vorschulkindern im Jahr 2023/2024 einen 50 Euro Gutschein für einen Schwimmkurs mit dem Frühschwimmerabzeichen „Seepferdchen“ zu geben.

 

 

dpa / MB

Das könnte Dich auch interessieren

30.08.2024 Bayern: Antragsfrist für Hochwasser-Soforthilfen verlängert Die Antragsfrist für Hochwasser-Soforthilfen wäre eigentlich Ende August ausgelaufen. Jetzt wurde diese auf Ende September verlängert. 21.08.2024 Bayern: Lebenserwartung leicht gesunken Wer heute in Bayern geboren wird, kann statistisch gesehen auf eine hohe Lebenserwartung hoffen. Im Vergleich zur ersten bayerischen Sterbetafel 1891/1900 hat sich die Lebenserwartung im Freistaat mehr als verdoppelt! 07.08.2024 Bayern: Mehr ausländische Gäste in Hotels im ersten Halbjahr Im ersten Halbjahr sieht die Tourismusbilanz in Bayern sehr gut aus. Bis zu Beginn des Sommers haben die Hotels im Freistaat ihre Betten besser belegt als im Vorjahr. Dabei hat sicherlich auch die Fußball-EM eine Rolle gespielt. 06.08.2024 Bayern: Mehr neue Azubis in der Metall- und Elektroindustrie Trotz Wirtschaftskrise: Wer eine Ausbildung machen will, hat große Auswahl bei den offenen Stellen. Aber für die Betriebe wird die Suche nach geeigneten Bewerbern schwieriger.