Bayern hat in diesem Jahr bisher knapp 2000 Flüchtlinge abgeschoben. Das seien fast doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum 2015, teilte das Innenministerium in München mit. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 4195 Menschen abgeschoben. «Wir bleiben bei unserer Linie. Alle vollziehbar Ausreisepflichtigen müssen rasch in ihre Heimatländer zurückkehren», sagte Ressortchef Joachim Herrmann (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. «Unser Asylsystem trägt auf Dauer nur, wenn wir nicht nur anerkennen, sondern im Falle einer Ablehnung genauso konsequent zurückführen.»
Deshalb müsse auch gerade der Bundesaußenminister alles dafür tun, dass Staaten, die sich gegen eine Rückkehr ihrer eigenen Landsleute sperren, «Konsequenzen spüren», sagte Herrmann. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge müsse die Bearbeitung der Asylanträge noch intensivieren und noch mehr ablehnende Asylbescheide erlassen.
Deutlich über der Zahl der Abschiebungen liegt nach wie vor jene der freiwilligen Ausreisen: Knapp 6200 ausreisepflichtige Ausländer verließen den Angaben zufolge den Freistaat bis zum 31. Mai dieses Jahres freiwillig. «Aktuelle Zahlen des Bundes hierzu liegen noch nicht vor, die Zahl müsste sich aber noch weit erhöht haben», teilte ein Sprecher des Ministeriums mit. 2015 gab es 13 390 freiwillige Ausreisen mit finanzieller Unterstützung von staatlicher Seite.
dpa