Die bayerischen Apotheken haben nach Angaben ihres Verbandes keine Probleme bei der Impfstoffversorgung. «Es steht genug Impfstoff zur Verfügung», sagte Verbandssprecher Thomas Metz am Freitag. Die Hausärzte gäben ihre Bestellungen an die Apotheken, diese gäben sie dann immer dienstags an ihren Pharmagroßhändler weiter und bekämen den Impfstoff dann am folgenden Montag. «Mir ist nicht bekannt, dass es in irgendeiner Form Engpässe gäbe oder irgendwelche Probleme», sagte Metz.
Der Bund beschafft und bezahlt alle Impfstoffe, die in Deutschland zum Einsatz kommen. Sie sind Eigentum des Bundes und lagern an wenigen Orten in Deutschland. Dort reichen die Pharmagroßhändler ihre Bestellungen ein. Seit Oktober sollte die Versorgung mit Corona-Impfstoffen komplett und ausschließlich über den Pharmagroßhandel erfolgen. Dann würden auch Impfzentren, Impfteams, der Öffentliche Gesundheitsdienst, Amtsärzte und Krankenhäuser über den Pharmagroßhandel und Apotheken versorgt, teilte der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels Anfang September mit.
Die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina, hatte am Mittwoch gesagt: «Es ist genug Impfstoff da.» Die aufgetauten Impfstoffe könnten im Kühlschrank der Arztpraxis einen Monat oder länger aufbewahrt. Praxen könnten «wöchentlich flexibel so viel Impfstoff bestellen, wie sie in den nächsten Wochen vermutlich verimpfen».
Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen teilte am Freitag mit, die Nachfrage nach dem Impfstoff von Biontech sei in den vergangenen Tagen im Impfzentrum und an den Impfbussen so groß gewesen, dass er inzwischen knapp werde. Aber «die Vakzine von Moderna und Johnson & Johnson liegen vor». Die nächste Lieferung werde am Montag erwartet.
Die Stadt München hatte am Donnerstag mitgeteilt: «Aufgrund der stark gestiegenen Nachfrage nach Erst- und Auffrischungsimpfungen wird im Freistaat Bayern der Impfstoff knapp.» Das Impfzentrum im Stadtteil Riem habe keine Nachlieferung bekommen, «da kein Impfstoff mehr in den oberbayerischen Lagern vorhanden» sei.
Der Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels teilte auf Anfrage mit: «Derzeit besteht eine erhöhte Nachfrage nach COVID-19 Impfstoffen. Die damit verbundenen akuten Mehrbedarfe sowie zusätzliche Bestellungen der Länder können kurzfristig durch den Bund über den pharmazeutischen Großhandel und Apotheken an die Leistungserbringer ausgeliefert und diese Bedarfe erfüllt werden.» Der bisherige zweiwöchige Bestellrhythmus sei in einen wöchentlichen Bestellrhythmus ab kommendem Dienstag geändert worden.
dpa
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