Der Bund Bairische Sprache macht sich für den Erhalt der Mundart in Bayern stark. Er verleiht jedes Jahr die «Bairische Sprachwurzel» an eine bekannte Persönlichkeit, die öffentlich an ihrem Dialekt festhält.
Heute Vormittag wurde der Preis im oberbayerischen Weyarn verliehen. Dieses Mal durfte sich der ehemalige Bayerische Umweltminister und Leiter der Staatskanzlei Marcel Huber (63) über den Preis freuen.
Der CSU-Politiker habe als langjähriges Mitglied der Staatsregierung mit seinem dialektalen Sprachgebrauch bei offiziellen Anlässen das mittelbairische Idiom «auf Augenhöhe mit unserer Standardsprache gebracht», sagte Vorsitzender Sepp Obermeier vom Bund Bairische Sprache am Freitag in Weyarn (Landkreis Miesbach). Damit habe Huber «als bekennende muttersprachliche Ausnahmeerscheinung unter Bayerns Landespolitikern» das Preisvergabekriterium erfüllt.
Huber folgt damit auf den Kabarettisten Werner Schmidbauer, der letztes Jahr für seine Verdienste im Bereich der Bayerischen Sprache geehrt worden ist. Festredner bei der «Bairischen Sprachwurzel» ist traditionell ein Professor, der ebenfalls an seinem Dialekt festhält. Auch in diesem Jahr war es der Literatur- und Buchwissenschaftler Prof. Reinhard Wittmann.
Hintergrund:
Die «Bairische Sprachwurzel» wird seit 2005 vergeben. Zu den früheren Preisträgern zählt Papst Benedikt XVI., der sie 2006 im Vatikan überreicht bekam. Ansonsten fand die Feier immer in Straubing während des Gäubodenvolksfestes statt – bis zur Corona-Pandemie. Denn das Volksfest fiel aus, und so wurde die Verleihung 2020 in das Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg verlegt und in diesem Jahr nach Weyarn in das Wirtshaus «Gotzinger Trommel».
dpa/JM