So, 14.08.2016 , 17:41 Uhr

«Bairische Sprachwurzel» für Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler

Er predigt im Dialekt. Und auch im Fernsehen redet er, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Für seinen Einsatz zur Rettung der Dialektvielfalt ist der Münchner Stadtpfarrer Schießler mit der Sprachwurzel des «Bundes Bairische Sprache» ausgezeichnet worden.

Der aus Bayern stammende emeritierte Papst Benedikt XVI. hat sie schon – und nun ist auch noch einer der derzeit bekanntesten katholischen Pfarrer im Freistaat damit ausgezeichnet worden: Der Münchner Priester Rainer Maria Schießler hat am Sonntag in Straubing die «Bairische Sprachwurzel» erhalten. Damit würdigte der Dialektförderverein «Bund Bairische Sprache» den Einsatz des Kirchenmannes für die Dialektvielfalt.

Der Vorsitzende Sepp Obermeier nannte Schießler bei der Preisverleihung einen «dialektalen Menschenfischer». Der Priester habe eine Folge der Live-Sendung «Jetzt red i» des BR-Fernsehens im Frühjahr zu einer Sternstunde des Dialekts werden lassen. Als Beispiel nannte Obermeier den Satz Schießlers: «Sakramente muasst spürn, Liturgie deaf ned wehdoa und d‘ Leit muassd mögn.»

Laudator Ludwig Holzfurtner von der Kommission für Bayerische Landesgeschichte bescheinigte dem Priester Kurioses: Seien einst der Dorflehrer und -pfarrer die einzigen gewesen, die nach der Schrift redeten, sei heute der Großstadtpfarrer Schießler der einzige, der Dialekt spricht, und das mit einer seelsorgerischen Strategie.

Der 55-Jährige ist neben der Pfarrei St. Maximilian auch für die im Herzen der Landeshauptstadt gelegene Heilig-Geist-Gemeinde am Viktualienmarkt zuständig. Jahrelang arbeitete er in seinem Urlaub in einem der Festzelte auf dem Münchner Oktoberfest als Bedienung und spendete den Lohn für soziale Projekte. Im Frühjahr erschien sein Buch «Himmel, Herrgott, Sakrament. Auftreten statt austreten», in dem er auch heikle Themen innerhalb der katholischen Kirche anspricht. Seine Predigten hält Schießler im Münchner Dialekt.

Bisherige Träger des seit 2005 vergebenen und nicht dotierten Sprachpreises in Form einer Glasskulptur sind unter anderem die Kabarettistin Luise Kinseher und Regisseur Markus H. Rosenmüller. Voriges Jahr erhielten die «Well-Brüder aus’m Biermoos» die Auszeichnung für ihre bissig-bayerischen Liedtexte.

 

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