Nachdem wir uns in den vergangenen Tagen die möglichen Auswirkungen des Bahnstreiks im Personenverkehr angesehen haben, wollen wir auch ein Auge auf die Wirtschaft in Ostbayern werfen: Bereits seit Mittwoch bestreikt die Gewerkschaft GDL nämlich schon den Güterverkehr der Deutschen Bahn.
Wie im Personenverkehr sind auch beim Gütertransport die Privatbahnen nicht betroffen. „Die meisten unserer Kunden transportieren ihre Güter auch mit solchen privaten Anbietern“, weiß Bayernhafen-Niederlassungsleister Andreas Pippig.
Von sehr geringen Auswirkungen spricht man auch beim Getränkeanlagenhersteller Krones. Man habe vereinzelte Lieferungen zum Hafen auf den Lkw verladen müssen. Das führe zwar zu Mehrkosten, sei aber insgesamt händelbar, so eine Unternehmenssprecherin. Ähnlich sieht es auch bei Continental aus; dort sei man eher durch die möglichen Ausfälle auf Dienstreisen beeinträchtigt als durch den Streik im Güterverkehr.
Bisher noch gar nicht gespürt hat die Regensburger BMW-Niederlassung den Streik. Das sagt uns Unternehmenssprecher Andreas Komes.
Der bayerische Landesvorsitzende der GDL, Uwe Böhm, verteidigte den Streik und kritisierte die Deutsche Bahn für ihre vermeintlich harte Haltung im Tarifkonflikt. „Dass die Bahn hier eine so sture Blockadehaltung fährt, das ist die Ursache für den enormen Konflikt“, sagte Böhm am Donnerstagabend im Bayerischen Fernsehen laut BR-Mitteilung. Böhm stellte sich demonstrativ hinter den GDL-Bundesvorsitzenden Claus Weselsky: „Wir sind uns einig in der Sache.“ Für den Ärger bei betroffenen Kunden zeigte Böhm Verständnis.
Ärger löst der GDL-Streik auch bei der Konkurrenzgewerkschaft aus, der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). Ihrer Ansicht nach geht es der GDL bei dem Streik allein um die Ausweitung von Macht und Einfluss. zum wiederholten Male Güterzüge, seit Donnerstagmorgen ist auch der Personenverkehr betroffen.
SC / dpa