Nächster Schritt auf dem Weg zum barrierefreien Ausbau des Oberpfälzer Knotenbahnhofs Cham: Das Bayerische Verkehrsministerium und die Deutsche Bahn (DB) haben den Vertrag über die Finanzierung der Planungen für den barrierefreien Ausbau unterzeichnet. Etwas über eine Million Euro nimmt der Freistaat dabei in die Hand, damit die DB Baurecht für diese Maßnahme beantragen kann. Dies ist voraussichtlich für Mitte 2024 vorgesehen. Insgesamt schätzt die DB aktuell die Gesamtkosten für die Modernisierung des Bahnhofs, der im Schnitt von täglich 2.000 Ein- und Aussteigern frequentiert wird, auf rund 14 Millionen Euro.
Für Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer sei barrierefrei reisen kein Privileg, sondern müsse selbstverständlich werden. Bei den Bahnhöfen der Deutschen Bahn müsse eigentlich der Bund für Barrierefreiheit sorgen. Der Freistaat Bayern gehe in Cham freiwillig in Vorleistung, damit dieser wichtige Bahnhof schneller modernisiert werden könne. Durch den Ausbau solle der Bahnhof auf einfacher zu nutzen sein.
Klaus-Dieter Josel, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern: „Wir bauen die Bahninfrastruktur im Freistaat kontinuierlich aus. Die Barrierefreiheit an Bahnhöfen wie in Cham ist dabei ein wichtiger Baustein. Denn: Bayern braucht eine starke Schiene, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein – und darum sind wir dankbar für den finanziellen Rückenwind von Freistaat und Bund, der auch in diesen Zeiten Investitionen ermöglicht. Wir bauen, damit unsere Kunden bequemer und besser in den Zug kommen – und Züge am Ende pünktlicher und häufiger verkehren können.“
Die DB arbeitet bereits seit geraumer Zeit an den Planungen für den Ausbau des Chamer Bahnhofs. Das Bayerische Verkehrsministerium hat schon im Jahr 2019 einem vorzeitigen Maßnahmenbeginn zugestimmt, obwohl der Planungsvertrag damals noch nicht unterzeichnet war.
„Wir tun alles, um das Projekt schnell umsetzen zu können. Ich erwarte mir auch durch das jüngst in Kraft getretene Investitionsbeschleunigungsgesetz einen positiven Effekt auf den Zeitplan für Cham. Parallel zu den Planungen gilt es nun, den Bund so weit zu bringen, dass er die Umsetzung finanziert. Der Freistaat wird das mit Nachdruck einfordern“, so die Ministerin.
Dass der Freistaat die Finanzierung der Planungen für den Bahnhof Cham übernimmt, ist erstmals Ende 2016 in einer gemeinsamen Absichtserklärung der Staatsregierung und der DB über den barrierefreien Stationsausbau in Bayern ab dem Jahr 2019 vereinbart worden. Dort ist Cham explizit als Planungsprojekt neben dem Ausbauprogramm „Bayern-Paket II“ festgehalten worden.
Bayerisches Bauministerium/MB