«Damit wir besser werden, müssen wir ganz, ganz viel bauen», sagte Projektleiter Matthias Trykowski am Mittwoch in Nürnberg. Unter anderem soll die bisher noch «größte Diesel-Insel Deutschlands» zwischen Hof und Regensburg im Osten Bayerns durch die Elektrifizierung von rund 500 Streckenkilometern beseitigt werden.
Dies umfasse einerseits die Elektrifizierung der Ost-West-Verbindungen von Nürnberg über Marktredwitz und Schirnding nach Tschechien («Franken-Sachsen-Magistrale) und von Nürnberg über Schwandorf und Furth im Wald ins Nachbarland. Darüber hinaus soll mit der Elektrifizierung des sogenannten Ostkorridors von Hof nach Regensburg eine weitere leistungsfähige Nord-Süd-Verbindung geschaffen werden.
Diese solle auch dem Güterverkehr zur Verfügung stehen - auch um die Straße vom Schwerlastverkehr zu entlasten, sagte Trykowski. Dazu sollen vermehrt längere Güterzüge mit einer Gesamtlänge von 740 Metern eingesetzt werden. Dazu werden auch mehrere Überholspuren in dieser Länge gebaut, damit die langsamen Güterzüge nicht die schnelleren Personenzüge aufhalten.
Bayerns Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU) begrüßte die Pläne, forderte aber mehr Tempo. «Die Elektrifizierung der Bahnstrecken von Regensburg nach Hof sowie von Nürnberg nach Tschechien ist ein großer Schritt zu mehr Mobilität und Klimaschutz in Ostbayern», sagte sie. Der Bund stehe nun in der Pflicht, die Deutsche Bahn zügig mit den nächsten Planungsschritten für die Franken-Sachsen-Magistrale zu beauftragen. «Zudem erwarte ich vom Bund, dass er bei einem solchen milliardenschweren Ausbaupaket alle Stationen entlang der jeweiligen Strecken barrierefrei ausbaut», sagte Schreyer.
Im Nahverkehr wird unter anderem die Nürnberger S-Bahn um 60 Kilometer und 20 Stationen nach Osten erweitert. Die Verbesserung im Nahverkehr umfassen auch Lärmschutz und barrierefreie Bahnhöfe. Insgesamt sollen in Bayern 70 neue Bahnbrücken - von der Fußgängerunterführung bis zur Talbrücke - gebaut und 90 Kilometer Oberleitungen erneuert werden, etwa zwischen Würzburg und Kitzingen.
dpa