Do, 22.02.2024 , 16:49 Uhr

Bach an der Donau: Flüchtlingsschiff zieht aus Rücksicht auf Donaufische um

Das Schiff, auf dem der Landkreis Regensburg Geflüchtete untergebracht hat, zieht von Donaustauf nach Bach an der Donau um. Der Grund: Rücksicht auf Donaufische.

Ein Schiff im Kreis Regensburg mit rund 180 dort untergebrachten Flüchtlingen aus Syrien und dem Iran muss zum Schutz der Fischbestände umziehen. Es wurde am Donnerstag von Donaustauf nach Bach an der Donau verlagert, teilte das Landratsamt mit. Ab März beginnt die Laichzeit, während der das Schiff die Anlegestelle verlassen haben musste.

Eine solche Vorgabe der Fischereifachberatung des Bezirks Oberpfalz gibt es den Angaben nach für die Anlegestelle im etwa acht Kilometer entfernten Bach an der Donau nicht. Der Landkreis habe das Hotelschiff angemietet, um keine Schulturnhalle für die Unterbringung von Flüchtlingen in Anspruch nehmen zu müssen, teilte die Behörde mit.

Die Unterbringung der Menschen auf der MS Rossini habe sich sehr bewährt, sagte Landrätin Tanja Schweiger (Freie Wähler). Sie wohnten in Zweierkabinen mit eigenen Nasszellen statt wie in manchen anderen Unterkünften in großen Sälen mit Stockbetten. Wie lange das Schiff noch als Unterkunft benötigt werde, lasse sich nicht sagen. Es sei jedenfalls eine komfortable Lösung – und in der Gemeinde Bach gebe es nicht so viele Fische.

Wie in ganz Bayern sei auch im Landkreis Regensburg die Asylsituation mangels Unterkünfte insgesamt angespannt. Zurzeit lebten rund 6400 Menschen mit Asylbezug im Landkreis, bilanzierte Schweiger. Darunter seien knapp 2000 Ukrainer, die zumeist privat untergebracht seien.

Nachdem in der zweiten Jahreshälfte 2023 noch wöchentlich 25 neue Asylbewerber angekommen seien, sei die Zahl seit Weihnachten mit zweiwöchentlich 15 weiteren Menschen jedoch rückläufig, so Schweiger.

Die Landrätin kritisierte eine überbordende Bürokratie, die den kommunalen Behörden vor Ort die Arbeit erschwere, manche Vorgänge verzögere und Absprachen unter den Behörden komplizierter mache. So gebe es keine gemeinsame Datenbank, in der Flüchtlinge erfasst würden. Bürokratische Hürden schreckten zudem engagierte und motivierte Bürger ab, die gerne helfen würden. Weitere Unterkünfte würden dringend benötigt.

 

dpa / TVA-Onlineredaktion

Das könnte Dich auch interessieren

14.01.2025 Schierling: Einbruch in Einfamilienhaus am Pirscherberg Am 09. Januar, ereignete sich in Schierling ein Einbruch in ein freistehendes Einfamilienhaus am Pirscherberg. 14.01.2025 Regensburg: Caritas startet psychosoziale Hilfe für Geflüchtete Die Caritas Regensburg bietet eine neue psychosoziale Beratung für Menschen mit Flucht- und Migrationsgeschichte an. Ziel ist es, Geflüchtete und Migrantinnen sowie Migranten mit spezialisierten Angeboten emotional zu stabilisieren und bei der Integration zu unterstützen. 14.01.2025 Regensburg: Vermisste 14-Jährige am Hauptbahnhof aufgegriffen Am Montagabend haben Bundespolizisten am Hauptbahnhof Regensburg eine vermisste 14-Jährige in Gewahrsam genommen. Das Mädchen war zuvor aus dem Bezirksklinikum Regensburg weggelaufen. 14.01.2025 Ihrlerstein: Zehn Tonnen Fleisch nach Ladungsverlust auf Fahrbahn Am 13. Januar 2025 ereignete sich in Ihrlerstein ein Vorfall mit einem Lastwagen, bei dem rund zehn Tonnen Fleisch auf die Fahrbahn gelangten. Grund dafür war eine unzureichende Ladungssicherung, die dazu führte, dass die Verladetür des Fahrzeugs während der Fahrt aufging.