Do, 25.04.2024 , 12:54 Uhr

Auch in Regensburg: Prozess wegen Geldautomaten-Sprengungen in ganz Deutschland gestartet

16 Angeklagte stehen ab heute vor dem Landgericht Bamberg: Zwischen 2021 und 2023 sollen sie 30 Geldautomaten in ganz Deutschland gesprengt haben. Darunter ist auch einer in Regensburg. Der Prozess wird voraussichtlich bis Ende des Jahres dauern.

Am heutigen Donnerstag ist vor dem Landgericht Bamberg der Prozess gegen eine Bande mutmaßlicher Geldautomatensprenger gestartet. 16 Beteiligte stehen vor Gericht. Sie sollen Beute in Millionenhöhe gemacht haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft den aus den Niederlanden und Belgien stammenden Männern 30 Geldautomaten-Sprengungen in den Jahren 2021 bis 2023 vor. Die Angeklagten im Alter zwischen 23 und 42 Jahren sollen dabei Bargeld in Höhe von mehr als 3,3 Millionen Euro erbeutet haben.

Der durch die Sprengungen angerichtete Schaden beläuft sich den Angaben zufolge auf mehr als 5,5 Millionen Euro. Die meisten der ihnen vorgeworfenen Taten waren in Bayern und Baden-Württemberg. Die Bande soll zudem in Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Hessen zugeschlagen haben. Sie sollen auch für die Geldautomaten-Sprengung im Regensburger Westen Anfang November 2022 verantwortlich sein. Das berichten mehrere Medien.

Bei den Sprengungen sollen die Beschuldigten höchst professionell und arbeitsteilig vorgegangen sein. Als Hauptquartier diente ihnen demnach ein Gebäude in den Niederlanden, wo die Bande Sprengstoff und Autos für die mutmaßlichen Taten vorbereitet haben soll. Gegen 12 Beschuldigte aus den Niederlanden und Belgien erhob die Staatsanwaltschaft bereits im Oktober Anklage. Im Zuge der Ermittlungen wurden vier weitere Beschuldigte gefasst und die Verfahren im Anschluss zusammengelegt.

Noch vor Verlesung der Anklage wurde der Prozess heute zunächst auf unbestimmte Zeit unterbrochen. Mehrere der über 30 Verteidiger in dem Verfahren bemängelten, dass sie erst einen Tag vor Beginn der Hauptverhandlung weitere umfangreiche Akten erhalten hätten, ohne diese bislang einsehen zu können. Der Vorsitzende Richter Markus Reznik sagte, die Kammer sei damit auch nicht glücklich. Mit Blick auf ein möglichst schnelles Verfahren und die bestehende Haft der Angeklagten habe er aber zunächst keine andere Möglichkeit gesehen.

Aufgrund der vielen Beteiligten wird der Prozess in einer Halle auf dem Gelände des Bundespolizeiaus- und -fortbildungszentrums in Bamberg verhandelt. Um eine Verzögerung des Prozesses durch einen Ausfall eines Verteidigers zu verhindern, wird jeder Angeklagte von zwei bis drei Anwälten vertreten. Es sind mehr als 70 Prozesstage bis Ende Dezember dieses Jahres geplant.

 

dpa / MB

 

Bericht über die Geldautomaten-Sprengung von 2022

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